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Vergangene Zeiten: Bis 2018 trug Mesut Özil das Nationaltrikot.
© Laci Perenyi/Imago

Ende der Zusammenarbeit: Die Aufregung um Özil und Adidas ist völlig überzogen

Über Mesut Özil und seine Aktionen wird gerne diskutiert. Dass nun sein Ausrüstervertrag nicht verlängert wird, ist dafür aber kein guter Grund. Ein Kommentar.

An Mesut Özil kann man sich reiben. Nicht erst seit dem blöden Foto mit dem türkischen Präsidenten Erdogan kurz vor der WM vor zwei Jahren. Neulich erst war er zwar grundsätzlich zu einem Gehaltsverzicht bereit, stimmte dann aber den 12,5 Prozent, die sein langjähriger Arbeitgeber, der FC Arsenal, vorgeschlagen hatte, nicht zu. Und nun möchte sein langjähriger Ausrüster Adidas den Exklusivvertrag mit ihm nicht mehr verlängern.

Man könnte vortrefflich über die eine oder andere Aktion Özils diskutieren, was viele Menschen in diesem Land taten und tun. Die Aufregung, die gerade wegen seines auslaufenden Vertrages mit dem Sportartikelhersteller herrscht, ist allerdings überzogen und albern.

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Seit 2013, Özil wechselte von Real Madrid nach London, besteht dieser Ausrüstervertrag. Er wurde bis 2020 geschlossen, für angebliche 25 Millionen Euro. Nun mag der Konzern den Vertrag nicht verlängern. Wofür es gute Gründe gibt. Auch Profifußballer altern und laufen irgendwann der Musik hinterher. Welch großen Wirbel Boulevardmedien nun um diese schlichte Nachricht machen, mit dem Tenor, dass Özil jetzt auch noch seinen letzten Sponsor verlöre, ist deshalb wenig nachvollziehbar.

Eine siebenjährige Partnerschaft im Spitzensport zwischen einem Athleten und einem Unternehmen ist und bleibt eine verdammt lange Zeit. Immerhin hat diese Partnerschaft das Erdogan-Foto und manch ungelenke Äußerung in den sozialen Medien ausgehalten. Es gab eben auch andere, die rund um dieses Foto und in den folgenden Kontroversen eine erbärmliche Figur abgegeben haben.

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