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Wer zahlt für ihren Einsatz? Wegen dieser Frage streiten sich die DFL und die Vereine.
© picture alliance / Carmen Jasper

Nach langen Diskussionen: DFL begleicht die Bremer Gebühren

Auch Werder Bremen soll für Hochrisikospiele zahlen. Bremens Innensenator rät dem Klub, sich zu wehren.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) wird vier Gebührenbescheide des Bundeslandes Bremen fristgerecht begleichen und will den Bundesligisten Werder Bremen anteilig zahlen lassen. Dies teilte die DFL am Dienstag mit Blick auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zur Gebührenerhebung für zusätzliche Polizeikräfte bei Hochrisikospielen mit. Die Höhe der Gebührenbescheide liegt bei insgesamt 1,17 Millionen Euro. Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) sprach von einem wichtigen Schritt und riet Werder zugleich, sich zu wehren und gegen das Abwälzen der Kosten durch die DFL vorzugehen.

Die DFL teilt die Summe zunächst auf: Etwa die Hälfte sollen die Bremer zahlen, die andere Hälfte wird die DFL GmbH an den DFL Deutsche Fußball Liga e.V. weiterreichen. Mitglied dort sind alle 36 Klubs der Bundesliga und Zweiten Liga. Das DFL-Präsidium soll entscheiden, wie diese 584 000 Euro aufgeteilt werden. Gleichzeitig erhob die Dachorganisation Widerspruch gegen alle Gebührenbescheide und behielt sich vor, diese einzeln gerichtlich überprüfen zu lassen. Bei Werder wurden indes schon länger Rücklagen für eine Beteiligung gebildet.

Wie die DFL mit den Gebühren im Binnenverhältnis mit Werder Bremen umgehe, das könne Bremen nicht beeinflussen, sagte Mäurer. „Indem sie die Hälfte der Summe auf Werder Bremen abwälzt, versucht sie Politik zu machen und den Druck aufs Land zu erhöhen.“ Man müsse aber nicht alles mitmachen, was die DFL vorgebe. „Das hat unser Rechtsstreit gezeigt“, sagte Mäurer.

Um die Erstattung zusätzlicher Polizeikosten bei Hochrisikospielen gibt es seit längerem Streit. Auslöser der juristischen Auseinandersetzung war ein Gebührenbescheid des Landes Bremen für einen umfangreichen Polizeieinsatz im Jahr 2015. Im März 2019 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen grundsätzlich rechtens ist.

Mit diesem Urteil im Rücken versucht Bremens Innensenator auch Ressortchefs in anderen Bundesländern für die Idee zu gewinnen. Er werde sich mit „interessierten Kollegen“ in Kürze in Mainz treffen, um Modalitäten für einen Fußballsolidarfonds zu besprechen und dazu eine länderübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen, kündigte Mäurer am Dienstag an. (dpa)

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