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Fliegender Kreisläufer. Deutschlands Hendrik Pekeler (l.) im Sprungwurf auf das Tor gegen Tunesiens Amine Bannour.
© dpa

Auf dem Weg zur Handball-EM: Deutschland überzeugt gegen Tunesien

Trotz vieler verletzter Stammspieler gewinnen Deutschlands Handballer das erste Spiel im neuen Jahr. Beim Erfolg gegen Tunesien probiert Bundestrainer Sigurdsson zehn Tage vor dem EM-Start in Polen jede Menge aus.

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft ist erfolgreich in die Vorbereitung zur Europameisterschaft gestartet. Zehn Tage vor dem Turnierstart in Polen besiegte das von Verletzungssorgen geplagte Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson am Dienstagabend den mehrfachen Afrikameister Tunesien mit 37:30 (20:18). „Darauf kann man sicher bauen“, sagte Sigurdsson im Sender Sport1. Er habe „viele positive Zeichen gesehen“. Vor allem der „super-super Angriff“ gefiel ihm. Kritik übte der Isländer allerdings an der Abwehr- und Torwartleistung vor allem in der ersten Halbzeit. „Das waren insgesamt neun Tore zuviel.“ Nach der Pause seien Abwehr und Keeper aber „dann okay“ gewesen.

Vor 6050 Zuschauern in der ausverkauften Stuttgarter Porsche-Arena war Christian Dissinger mit acht Toren bester deutscher Werfer. Die Partie war der Auftakt in eine dreiteilige Testspielreihe, die Sonntag gegen Island endet. Bei der Endrunde in Polen trifft die DHB-Auswahl in der schweren Vorrundengruppe C auf Spanien (16. Januar), Schweden (18. Januar) und Slowenien (20. Januar).

Gleich zu Beginn der EM-Vorbereitung war Sigurdsson zur Improvisation gezwungen. In Kapitän Uwe Gensheimer (Wadenverletzung) und Rechtsaußen Patrick Groetzki (Wadenbeinbruch) fehlen dem deutschen Team in Polen nicht nur zwei Schlüsselspieler, sondern auch die etatmäßige Flügelzange.

Weil in Rune Dahmke der einzige im Kader verbliebene Linksaußen noch angeschlagen ist, setzte Sigurdsson gegen die Afrikaner zunächst auf einen gelernten Rückraumspieler: In seinem erst neunten Länderspiel war dem jungen Niclas Pieczkowski die Verunsicherung auf der ungewohnten Position aber deutlich anzumerken. Dem gelernten Spielmacher gelang nicht ein Treffer.

Ohnehin startete die vom gewohnt experimentierfreudigen Sigurdsson durchgemischte Mannschaft etwas schleppend ins Spiel. Nach sechs Minuten lagen die Afrikaner mit 6:3 in Führung. Angeführt vom starken Rückraumspieler Wael Jallouz, der für Champions-League-Sieger FC Barcelona spielt, starteten die Afrikaner immer wieder schnelle Angriffe.

Erst danach fanden die Deutschen besser ins Spiel. Die starken Rückraumspieler Dissinger und Steffen Fäth brachten das Team mit ihren Treffern zurück in die Partie, auch Weinhold drehte nach der Pause auf. Nach 33 Minuten war die DHB-Auswahl auf 23:18 davongezogen. Überraschend stark zeigte sich der zweite Keeper Andreas Wolff, der einige Großchancen der Tunesier stark parierte.

Nach dem Seitenwechsel blieb Sigurdsson seiner Linie treu und wechselte kräftig durch. Dissinger war der nächste, der sich auf Gensheimers Position probieren durfte - aber auch er fand sich wie später Martin Strobel auf dem linken Flügel nicht zurecht. Während die Experimente auf links damit auch in den letzten beiden Tests Samstag und Sonntag gegen Island weitergehen dürften, ist Tobias Reichmann nach gutem Spiel auf Rechtsaußen wohl erste Wahl. (dpa)

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