EM in Polen: Keine Wunschgegner für die deutschen Handballer
Spanien, Schweden und Slowenien: Bei der EM im kommenden Januar warten schon in der Vorrunde schwere Gegner auf die deutsche Auswahl.
Für die völlig Ahnungslosen hatten sie noch schnell zwei Exemplare herangeschafft, die in jedem Spiel unabdingbar sind: zwei Mal drei Meter groß, lackiert in den Nationalfarben Rot und Weiß und bestens ausgeleuchtet natürlich, wie das bei solchen Veranstaltungen üblich ist. Abgesehen von den Handball-Toren vor der Bühne deutete allerdings nicht viel auf die Veranstaltung hin, die am Freitag in Krakau beworben und gewissermaßen auch eröffnet wurde. Da hatte der europäische Handball-Verband EHF ins Internationale Kongresszentrum der Stadt geladen, um die Gruppen für die Handball-Europameisterschaft auszulosen, die vom 17. bis 31. Januar 2016 in Polen stattfindet.
Deutschland hat die denkbar schwerste Gruppe erwischt
90 Minuten und ein halbes Dutzend Showeinlagen später stand aus deutscher Sicht fest: Nach dem überraschend guten Abschneiden bei der WM in Katar (Platz sieben) hat die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson die denkbar schwerste Gruppe erwischt. In ihren drei Vorrundenspielen, die alle in Breslau ausgetragen werden, trifft die Nationalmannschaft auf Spanien, Schweden und Slowenien. „Das waren ganz bestimmt nicht unsere Wunschgegner“, sagte Nationaltorhüter Andreas Wolff, der stellvertretend für den Deutschen Handball-Bund (DHB) nach Krakau gereist war. „Aber wir werden uns deshalb nicht beschweren.“
Gastgeber Polen trifft gleich auf Weltmeister Frankreich
Zumal es hinlänglich bekannt ist, dass es bei Europameisterschaften im Gegensatz zu Weltmeisterschaften fast nie leichte Aufgaben gibt – weil Handball nun mal ein europäisch geprägter Sport ist. Das zeigt auch ein Blick auf die anderen Gruppen: Gastgeber Polen trifft im Hauptspielort Krakau auf Weltmeister Frankreich, Mazedonien und Serbien. Kroatien, Weißrussland, Norwegen und Island ermitteln in Kattowitz den Gruppensieger, ebenso wie es Dänemark, Ungarn, Russland und Montenegro in Danzig tun.
Um die Vorrunde zu überstehen, müssen die Teams in der Vorrunde mindestens den dritten Gruppenplatz belegen. Dann geht es weiter in der Zwischenrunde, wobei die ihre Punkte aus der Vorrunde in die nächste Turnierphase mitgenommen werden, in der die Halbfinalisten und die Teilnehmer an den Platzierungsspielen ermittelt werden. Ab dem Halbfinale wechselt das Turnier schließlich in den K.o.-Modus.