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Da staunt der Sandro Wagner. Vestergaard schießt, aber ein Tor fällt in dieser Szene nicht für die Dänen.
© AFP

Test-Länderspiel: Deutschland erkämpft 1:1 in Dänemark

Eine mit Neulingen gespickte deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt in Dänemark 1:1 - Herthas Marvin Plattenhardt feiert kurz vor Schluss sein Debüt.

Es wirkte ein bisschen unwirklich, als Julian Draxler am Dienstagabend die deutsche Nationalmannschaft als Kapitän aufs verregnete Feld des Bröndbystadions nahe Kopenhagen führte. Dieses Jugendhafte, dass der 23 Jahre alte Offensivspieler von Paris Saint-Germain immer noch verkörpert, passt irgendwie nicht zu einem Anführer des Teams des Weltmeisters. Aber eigentlich war es ja das auch nicht, bei den vielen Topspielern, die Joachim Löw nicht berücksichtigt hat und eine Sommerpause gönnt, damit sie im kommenden Jahr bei der WM wieder etwas reißen können.

Ihre Vertreter machten es fürs Erste gar nicht so schlecht, weil Joshua Kimmich drei Minuten vor dem Schlusspfiff mit einem Fallrückzieher die lange währende dänische Führung ausglich. Und so endete das Freundschaftsspiel vor 15488 Zuschauern mit 1:1 (0:1).

„Es gab mehr Plus als Minus. Es war eine gute Standortbestimmung. Das Engagement war sehr gut von allen. Alle haben läuferisch alles abgerufen. Taktisch haben wir noch Zeit und können einiges einstudieren“, sagte Löw.

Jetzt also Draxler. Warum auch nicht. Denn am Ende war der Bundestrainer bei der Kapitänswahl konsequent. Mit 28 Länderspieleinsätzen ist der frühere Schalker und Wolfsburger der erfahrenste Spieler dieses Kaders, mit dem Löw in den Confed-Cup (17. Juni bis 2. Juli) geht. Draxler vertrat den verletzten Manuel Neuer als Kapitän, der das Turnier in Russland ebenso auslassen darf wie zahlreiche andere Weltmeister. Die einzigen Weltmeister im Aufgebot sind neben Draxler noch Shkodran Mustafi und Matthias Ginter.

Diese Entscheidung hat jetzt auch Confed-Cup-Organisator Alexej Sorokin verstimmt. „Natürlich blutet dem Fußball-Fan das Herz, wenn der amtierende Weltmeister ohne seine Stars antritt. Denn für die kommen die Zuschauer ins Stadion. Aber wir müssen das akzeptieren“, sagte er der „Sport-Bild“.

Julian Draxler lief erstmals als Kapitän auf

In der Anfangsformation standen in Torwart Kevin Trapp sowie den Angreifern Lars Stindl (Gladbach) und Sandro Wagner (Hoffenheim) gleich drei Neulinge, die ihr Länderspieldebüt gaben. Aber es waren nicht sie, die das frühe Gegentor der Dänen ermöglichten. Es waren die erfahrenen Spieler Matthias Ginter (Dortmund) und Antonio Rüdiger (As Rom), die sich nach einer Viertelstunde gegenseitig in Schwierigkeiten brachten und Dänemarks Kapitän Christian Eriksen freie Schussbahn ermöglichten.

Die zusammengewürfelte Löw-Auswahl brauchte eine halbe Halbzeit, um sich zu finden. Vor allem wurden die beiden ältesten Debütanten, Wagner, 29, und Stindl, 28, im Sturm aktiver. Wagner scheiterte nach schönen Zuspiel von Leon Goretzka an Torwart Rönnow, kurz darauf auch Goretzka selbst mit einem guten Distanzschuss. „Dafür, dass wir nie zusammengespielt haben, sah es ganz ordentlich aus“, sagte der Schalker hinterher. Aber auch im zweiten Abschnitt brauchten die Deutschen etwas, um wieder etwas Fluss in ihr Spiel zu bekommen.

Trapp verhinderte höheren Rückstand

Eriksen hatte früh das 2:0 auf dem Fuß, sein Schuss strich hauchdünn am Lattenkreuz vorbei. Kurz darauf verhinderte Torwart Trapp einen höheren Rückstand, als er gegen Yussuf Poulsen von RB Leipzig zur Ecke klärte. In diesen ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit herrschte ein heiliges Durcheinander in der deutschen Hintermannschaft, deren Chef Rüdiger streckenweise überfordert wirkte.

Joachim Löw brachte dann Emre Can vom FC Liverpool für Sebastian Rudy, der das Spiel nicht an sich reißen konnte. Schließlich kamen die Deutschen dann doch auch wieder zu Torchancen. Erst scheitere der Hoffenheimer Niklas Süle mit seinem Kopfball am dänischen Torwart, kurz darauf auch Ginter, der dann weichen musste für Debütant Amin Younes von Ajax Amsterdam. Und der Leverkusener Julian Brandt ersetzte Wagner. Schließlich kamen auch noch Kerem Demirbay (Hoffenheim) und der Berliner Marvin Plattenhardt zu ihren Debüts. Das Beste am Ende aber war kurz vor Schluss der Fallrückzieher Joshua Kimmichs zum verdienten Ausgleich.

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