0:3-Niederlage gegen Frankreich: Deutsche Volleyballer verpassen Olympia
Olympia in Tokio findet ohne Deutschlands Volleyball-Männer statt. Im entscheidenden Qualifikationsspiel unterliegt das Team um Georg Grozer Frankreich klar.
Es hat nicht gereicht. Die deutschen Volleyballer haben die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. 6577 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle sahen das 0:3 (20:25, 20:25, 23:25) im Finale gegen Frankreich – und damit das letzte Länderspiel Georg Grozers.
„Das Selbstvertrauen ist da. Wenn wir durchziehen, sind wir mit zwei Beinen in Tokio“, hatte Kapitän Lukas Kampa vor dem Spiel gesagt. Und weil der wichtigste deutsche Angreifer Grozer zum 1:1 gleich mal durchzog, ging das Spiel mit einer Schrecksekunde los. Denn bei der Landung am Netz stieß er so unglücklich mit dem französischen Mittelblocker der BR Volleys, Nicolas Le Goff, zusammen, dass er mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen blieb. Sofort eilten die deutschen Physiotherapeuten herbei – doch Grozer stand selbstständig wieder auf und spielte weiter.
Grozer verletzte sich früh – biss aber auf die Zähne
Zwar landete sein anschließender Aufschlag im Netz. Doch die Deutschen waren gleich gut im Spiel. Sie ließen die Franzosen nicht davonziehen und glichen durch einen starken Doppelblock von Christian Fromm und Marcus Böhme zum 6:6 wieder aus. Nach einem starken Einerblock auf die Linie in Folge eines ebenso starken Aufschlags Georg Grozers gingen die Deutschen sogar kurz darauf zum 9:8 erstmals in Führung.
Grozer hatte vor dem Turnier erklärt, dass er definitiv aus dem Nationalteam zurücktreten werde, sollte die Olympia-Qualifikation nicht positiv enden. Es war ihm von Beginn an anzumerken, dass dieser 10. Januar in Berlin nicht als der Tag seines letzten Länderspiels in die Geschichte eingehen sollte. Mit einem wuchtigen Diagonalangriff sorgte er für das 11:9. Er fletschte zwar immer wieder die Zähne und schien sichtbar Schmerzen zu haben – doch er punktete munter weiter. Allerdings punkteten die Franzosen besser. Allen voran Diagonalangreifer Jean Patry, ihr mit Abstand erfolgreichster Angreifer im Turnier.
Die Franzosen wurden der Favoritenrolle, die Bundestrainer Andrea Giani ihnen im Vorfeld zugeschoben hatte, nun gerecht. Eine Aufschlagserie von Earvin N'Gapeth bescherte ihnen eine 21:16-Führung, wenig später hatten sie Satzbälle. Als Ruben Schotts Aufschlag weit im Aus landete, hatte Frankreich den ersten Schritt Richtung Tokio gemacht.
Frankreich war in den entscheidenden Momenten zur Stelle
Das von Christian Fromm angekündigte „Feuerwerk“ blieb auch im zweiten Satz zunächst weiter aus. Im Gegenteil. Die Franzosen spielten sich in einen Rausch und führten schnell mit 5:1. Nach zwei deutschen Punkten in Folge ballte Bundestrainer Giani dann demonstrativ die Faust. Er merkte, dass sein Team nun jede Motivation gebrauchen konnte.
Und es fruchtete. Nach einem starken Block Tobias Kricks führten die Deutschen plötzlich 7:6 und kamen mit breiter Brust im Kreis zusammen. Auch die Zuschauer machten jetzt Lärm – erst recht, als Grozer die Führung mit einem weiteren unnachahmlichen Diagonalangriff erhöhte.
Nun war allerdings Jean Patry wieder an der Reihe. Er sorgte, unter anderem mit einem Aufschlagwinner, für eine 15:13-Führung für die Franzosen. Und die zogen nun Mitte des zweiten Satzes, analog zum ersten, davon und holten sich letztlich auch Satz zwei.
Danach spielten die Deutschen alles oder nichts. Nach einem starken Grozer-Aufschlag stand es 2:0, kurz darauf sogar 5:2. Doch es blieb auch im dritten Satz dabei, dass im Angriffsspiel alles über Grozer laufen musste. Doch auch er alleine konnte nicht verhindern, dass die Franzosen in der entscheidenden Phase des Durchgangs zum 20:19 in Führung gingen.
Nach einem Aufschlagfehler von Denis Kaliberda war Frankreich nur noch zwei Punkte von der Olympia-Qualifikation entfernt. Deutschland glich zwar nochmal zum 23:23 aus. Doch ein Aufschlagfehler von Anton Brehme bescherte den Franzosen den Matchball.
Den verwertete schließlich N'Gapeth und besiegelte damit das Ende der Nationalmannschaftskarriere Grozers – dem nach dem Spiel nichts anderes mehr blieb, als sich unter dem Applaus des Publikums zu verbeugen und den Respekt seiner Mitspieler entgegenzunehmen: „Danke! Es war mir eine Ehre und eine Freude, ihn so lange begleiten zu dürfen“, sagte Kapitän Kampa und sprach damit für alle seine Kollegen.
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