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Auftakt verpatzt. Maximilian Kleber kann Rudy Gobert nicht aufhalten.
© Nicolas Asfouri/AFP
Update

Frankreich ist zu stark: Deutsche Basketballer verpatzen WM-Auftakt

Die Franzosen haben sich bei den deutschen Basketballern revanchiert und den WM-Auftakt in China vermasselt. Da half auch Dirk Nowitzki nicht.

Vor den Augen von Dirk Nowitzki haben die deutschen Basketballer bei der WM in China einen Fehlstart hingelegt und stehen direkt mächtig unter Druck. Trotz einer beeindruckenden Aufholjagd verlor das Team um den lange Zeit abgemeldeten Anführer Dennis Schröder am Sonntag in Shenzhen gegen Mitfavorit Frankreich mit 74:78 (20:36). Nach nur vier Punkten im ersten Viertel und zwischenzeitlich 24 Zählern Rückstand kämpfte sich die Auswahl von Bundestrainer Henrik Rödl im Schlussabschnitt noch einmal heran, konnte aber das Comeback nicht mehr krönen.

„Wenn wir noch ein paar Minuten länger gespielt hätten, hätten wir das Spiel gewonnen. Aber dafür kann man sich jetzt nichts kaufen“, sagte Rödl beim Streamingdienst Magenta Sport. Der deutsche Top-Scorer Johannes Voigtmann (25 Punkte) sprach enttäuscht von einem „katastrophalen“ Start in die Partie. „Das darf gegen so eine Mannschaft nicht passieren. Das ist einfach bitter, weil es so unnötig ist.“

Auch NBA-Star Schröder, der 23 Punkte erzielte, meinte: „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel verloren. Jeder hat freie Würfe bekommen, aber wir haben sie nicht genutzt.“ Die Franzosen haben „sehr aggressiv verteidigt. Aber ich bin stolz auf das Team, in der zweiten Halbzeit haben wir einen guten Job gemacht.“

Bei den französischen Defensivkünstlern um NBA-Starcenter Rudy Gobert kam Evan Fournier auf 26 Zähler. Um sicher die Zwischenrunde zu erreichen, braucht das deutsche Team nun zwei Siege gegen die Dominikanische Republik und Jordanien, das das Duell der beiden Außenseiter zuvor mit 76:80 verlor.

„Auf geht's, Jungs!!! Ich wünsche euch ein tolles Turnier!!“, hatte Nowitzki die deutsche Mannschaft via Twitter vor der Partie angefeuert. Doch alle Unterstützung des 41 Jahre alten WM-Botschafters half nichts, tief im Sitz vor der Ehrenloge vergraben erlebte die NBA-Ikone die Niederlage.

Das deutsche Team erwischte einen Auftakt zum Vergessen. Eingeschüchtert durch die physisch starke Verteidigung der Franzosen verfehlten die Würfe von Schröder & Co. teils deutlich ihr Ziel. Der 2,16-Meter-Hüne Gobert räumte Paul Zipser per Block ab, die Franzosen spielten offensiv ebenfalls nicht überragend, zogen aber stetig davon.

Deutsche hatten 2017 im Schlussspurt gewonnen

Beim Stand von 0:7 nahm Rödl die erste Auszeit - zunächst ohne Effekt. Erst der zuletzt angeschlagene Aufbauspieler Maodo Lo beendete die quälende Serie ohne Korberfolg nach siebeneinhalb Minuten per Distanzwurf zum 3:14. Nowitzki reckte die rechte Hand mit drei abgespreizten Fingern in die Luft und klatschte erleichtert. Vier eigene Punkte und ein getroffener Feldwurf bei 17 Versuchen lautete die Schreckensbilanz des ersten Viertels.

Doch langsam fing sich die deutsche Auswahl scheinbar. Im geordneten Angriff fehlte die Kreativität, mit Ballgewinnen erarbeite sich der Außenseiter aber einfache Körbe. Center Voigtmann von Euroleague-Champion ZSKA Moskau führte maßgeblich einen 13:0-Lauf an, plötzlich betrug der Rückstand beim 17:21 nur noch vier Zähler. Schröder traf per Dreier seinen ersten Feldwurf – plötzlich war jedoch wieder jeglicher Schwung dahin. Die Franzosen trafen sicher aus der Distanz, dominierten den Rebound, blockten immer wieder zu zaghafte deutsche Versuche und erzielten die letzten zwölf Punkte der ersten Hälfte.

Im Achtelfinale der EM 2017 hatte die deutsche Mannschaft mit einem starken Schlussspurt die Franzosen noch 84:81 bezwungen – dafür wolle man „Revanche nehmen“, hatte Coach Vincent Collet vor der Partie angekündigt. Und sein Team hielt zunächst weiter Wort.

Erst beim 28:52 fand das deutsche Team seinen offensiven Rhythmus – und legte einen 18:2-Lauf hin. Auch Schröder kämpfte sich mit starkem Einsatz ins Spiel zurück - nach einem harten Foul von Frankreichs Nando de Colo ging der 25-Jährige zu Boden, biss sich aber durch. Bis auf zwei Punkte kam das deutsche Team noch einmal heran - beendete Fournier mit seinen getroffenen Freiwürfen aber alle deutschen Träume. (dpa)

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