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Härtetest. Dedryck Boyata (links) duelliert sich im Training mit Davie Selke.
© imago images/Metodi Popow

Neue Optionen für Trainer Pal Dardai: Dedryck Boyata meldet sich bei Hertha BSC zurück

Dedryck Boyata steht Hertha BSC schon für das Heimspiel gegen den SC Freiburg wieder zur Verfügung. Im Training absolviert er das volle Programm.

Ziemlich ungemütlich war es am Mittwoch für die Spieler von Hertha BSC. Sie hatten am Morgen gerade den Trainingsplatz betreten, da fing es an, heftig und ergiebig zu regnen. Es blitzte und donnerte sogar. Und das nicht nur vom trüben Herbsthimmel herab.

Auch Pal Dardai grollte, der Trainer des Berliner Fußball-Bundesligisten. Seine Spieler sollten eine Übung ausführen, die auf dem Programm des Vortages aufbaute. Es ging ums richtige Anlaufen und die daraus folgende Tiefenstaffelung. Offenbar aber hatten die Profis über Nacht alles vergessen. Dardai schimpfte. Er trippelte über den Platz, demonstrierte, was er sehen wollte – und schimpfte anschließend wieder. „Dass ihr nicht reagiert, das ist unser Problem!“, rief er.

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Es ist leider nicht das einzige Problem. Am vergangenen Wochenende, bei der derben 0:6-Niederlage in Leipzig, zeigten sich noch einige andere Defizite, gegen die Dardai mit seinem Team nun anarbeiten muss. Das ist alles andere als eine leichte Aufgabe, aber selbst im Berliner Herbstgrau gab es einige Lichtblicke. Mit Krzysztof Piatek und Stevan Jovetic stehen Dardai für das Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag wieder zwei hochwertige Offensivoptionen zur Verfügung. Und auch in der Defensive hat sich die Situation ein wenig entspannt.

Dedryck Boyata stand am Mittwoch erstmals wieder auf dem Trainingsplatz. Im jüngsten Heimspiel gegen Greuther Fürth hatte er sich eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel zugezogen. Eine solche Blessur führt in der Regel zu einer mehrwöchigen Zwangspause, doch Boyata meldete sich erstaunlich schnell wieder zurück. „Er ist ein bisschen speziell“, sagt Herthas Trainer über den Kapitän und dessen wundersamen Körper.

Trainer Dardai bevorzugt die Fünferkette

Mit Niklas Stark, Marton Dardai und eben Boyata verfügt Dardai jetzt wieder über drei gestandene Innenverteidiger, sodass er an der Fünferkette in der Abwehr festhalten könnte, die er aktuell bevorzugt. „Man sieht, dass eine Fünferkette für uns immer noch besser ist“, sagt der Ungar. „Sowohl von den Spielertypen her als auch von der Sicherheit.“

Dass er sich gegen Freiburg trotzdem für die Viererkette entscheiden könnte, hat einen anderen Grund. Dardai fehlen zumindest auf der rechten Seite die sogenannten Schienenspieler, die in der Lage sind, die komplette Außenbahn, defensiv wie offensiv, zu beackern. Lukas Klünter fällt nach seiner Schulteroperation noch länger aus, und Deyovaisio Zeefuik fehlte am Mittwoch erneut beim Training. Für das Spiel am Samstag dürfte es bei ihm eng werden. Bliebe nur Routinier Peter Pekarik, der allerdings allein für eine Viererkette in Frage kommt.

Deyovaisio Zeefuik war noch nicht auf dem Platz

Und so ließ Dardai seine mutmaßliche A-Elf am Mittwoch beim Trainingsspiel zunächst mit Viererkette verteidigen – ohne Dedryck Boyata. In der zweiten Hälfte lief der Belgier dann als zentraler Mann in der Dreier- respektive Fünferkette auf. Für ihn musste Jurgen Ekkelenkamp weichen. Im Mittelfeld spielte Lucas Tousart als Sechser, Vladimir Darida und Suat Serdar besetzten die Achterpositionen und im Sturm bildeten Davie Selke und Marco Richter eine Doppelspitze.

In Leipzig hatte sich Dardai noch für eine 5-2-2-1-Formation entschieden, die sich jedoch weder in der Offensive noch in der Defensive als besonders glücklich erwiesen hat. Ekkelenkamp und Serdar fanden als doppelte Zehner nie richtig ins Spiel, und hinten war Hertha extrem anfällig, weil es den beiden Sechsern Santiago Ascacibar und Vladimir Darida an taktischer Disziplin mangelte. Immer wieder ließen sie sich aus der Zentrale herauslocken und ermöglichten es den Leipzigern damit, Herthas Defensive mit einem simplen Pass zu übertölpeln.

Das lag auch daran, dass Lucas Tousart, Herthas diszipliniertester Sechser, in Leipzig in der Innenverteidigung aushelfen musste. Das wird am Samstag gegen Freiburg nicht so sein. Unabhängig davon, ob die Berliner hinten zu viert oder zu fünft verteidigen.

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