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Das Bild zum Jahresabschluss: Hoffenheim freut sich, Hertha blickt nach unten.
© dpa
Update

Herthas Debakel gegen Hoffenheim: Das Schlimmste kommt zum Schluss

Nach einem Eigentor und zwei Elfmetern lag Hertha BSC bereits zur Halbzeit mit 0:3 gegen die TSG Hoffenheim zurück. Am Ende stand ein 0:5-Debakel zum Ende der Bundesliga-Hinrunde - und eine ungemütliche Winterpause.

In einer ziemlichen stillen Halbzeitpause werden sich ein paar tausend Stadionbesucher gefragt haben, ob es wirklich eine gute Idee war, den Nachmittag des 4. Advents als Gast von Hertha BSC im Olympiastadion verbracht zu haben. Es regnete ungemütlich und auch das, was dargeboten wurde, konnte ihre Gemüter nicht erhellen. Hertha BSC lag gegen die TSG Hoffenheim hoffnungslos 0:3 zurück und es deutete nichts auf eine Besserung hin. Im Gegenteil. Am Ende sollte es vor 39.604 Zuschauern auf ein 0:5 (0:3) hinauslaufen.

Und so endet eine für die Berliner so schwierig verlaufende Bundesliga-Hinserie in einem Debakel, für das es am Ende lautstarke Pfiffe aus der Fankurve gab. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit die Dinger selbst reingehauen“, sagte Peter Niemeyer. Sein Trainer sah es ähnlich. „Es ist eine Riesenenttäuschung da“, sagte Jos Luhukay hinterher. „Wir hatten keine defensive Kontrolle und haben bei den Gegentoren kräftig mitgeholfen, sodass der Sieg für Hoffenheim auch in dieser Höhe verdient ist.“
Im Vergleich zum wilden 4:4 in Frankfurt vom Mittwoch musste Herthas Trainer nur den verletzten Roy Beerens durch Marcel Ndjeng ersetzen. Doch darauf kam es schon nach wenigen Minuten nicht mehr an. Denn anders als gehofft, wirkte das Spiel vom Mittwoch, bei dem die Berliner einen 3:0- und 4:2-Vorsprung verspielten, schwer nach. Hertha BSC kam gegen die TSG Hoffenheim überhaupt nicht richtig ins Spiel. Die Berliner waren von Beginn an fahrig bis gedankenverloren – und blieben es zum bitteren Ende.

Nach einer Viertelstunde wurde die Schlafmützigkeit von Hertha BSC das erste Mal bestraft

Die Hoffenheimer übernahmen dagegen die Initiative und waren handlungsschneller. Nach einer Viertelstunde bestraften die Gäste Herthas Schlafmützigkeit ein erstes Mal. Kevin Volland setzte sich am linken Flügel durch und flankte scharf in den Fünfmeterraum, wo Torwart Thomas Kraft wie angewurzelt stehen blieb und John Anthony Brooks offenbar derart überrascht wurde, sodass er den Ball ins eigene Tor lenkte. Einige Minuten später stand Brooks, zuletzt in stabiler Form, erneut im Mittelpunkt des Geschehens. Bei einer Abwehraktion ließ der US-Amerikaner den Ball zu weit abtropfen, im Nachfassen traf er den Hoffenheimer Sven Schipplock – es gab Elfmeter. Sejad Salihovic verwandelte sicher.
Auch den zweiten Strafstoß an diesem ungemütlichen Nachmittag verwertete der frühere Berliner Salihovic humorlos zum 3:0-Halbzeitstand. Dieses Mal hatte Nico Schulz bei einer Abwehraktion den Fuß des Hoffenheimers Andreas Beck getroffen. Für viele Stadionbesucher war dieser Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel strittig. Unstrittig aber war, dass die Berliner diesem Gegner an diesem Tag einfach nicht gewachsen waren. Sie spielten ohne Zutrauen und Biss und kamen deshalb kaum in die Zweikämpfe. Und wenn, dann eben oft zu spät, was zahlreiche Fouls belegten. Vor allem aber taten sich gegen die die TSG Hoffenheim gewaltige Probleme im eigenen Spielaufbau und der Spielgestaltung auf. Und wenn sich ihnen mal eine verheißungsvolle Kontersituation auftat, wie zu Beginn der zweiten Hälfte über Schulz vorgetragen, dann fehlte es schlicht an der Abschlussqualität. In diesem Fall vergab Änis Ben-Hatira kläglich.

Hertha-Innenverteidiger Hegeler: "Es fühlt sich an, als seien es fünf Eigentore gewesen"

Nach einer Stunde wollte Luhukay das kreative Moment stärken. Für den überspielten Hajime Hosogai kam der offensive Valentin Stocker ins Spiel. Wenig später durften schließlich noch die beiden Stürmer Sandro Wagner und Salomon Kalou ran. Sie kamen für Ronny und Peter Pekarik. Doch auch diese Maßnahme sollte rasch verpufften. Eine Viertelstunde vor dem Ende nutzte die die TSG Hoffenheim durch Schipplock einen Konter zum 4:0.

Als die Pein dann fast ausgestanden war für die Berliner, da trieb es Peter Niemeyer insofern auf die Spitze, als dass er im eigenen Strafraum den Ball verstolperte – der eingewechselte Sebastian Rudy bedankte sich mit dem 5:0. Jens Hegeler war einer der wenigen Herthaner, dem es die Sprache nach Spielende nicht vollends verschlagen hatte. „Es fühlt sich an, als seien es fünf Eigentore gewesen“, sagte der Innenverteidiger und machte ein Gesicht, als wäre er liebend gern nicht dabei gewesen an diesem tristen Nachmittag.

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