Uli Hoeneß zur Causa Thomas Müller: „Das ist einfach eine Schweinerei“
Der Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß äußert sich zur Reservistenrolle des Stürmerstars – und kritisiert wieder einmal seine Lieblingsgegner.
Nach den jüngsten Dämpfern in der Bundesliga ist der FC Bayern mit einer deutlichen Forderung des Präsidenten zum Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus gereist. „Das ist die Einstellung“, sagte Uli Hoeneß am Montag am Flughafen München und unterstrich in Richtung Stürmer: „Man muss geil sein auf die Tore.“
Angst habe der scheidende Vereinsboss angesichts von zuletzt nur einem Punkt aus zwei Spielen in der Fußball-Bundesliga aber nicht. „Ich würde mir Sorgen machen, wenn wir keine Chancen hätten. Wenn wir wie in Augsburg Tontauben schießen, dann mach ich mir normalerweise keine Sorgen.“ Beim FC Augsburg war am Samstag nur ein 2:2 gelungen.
In Griechenland wollen sich Bayern für die Rückschläge rehabilitieren und können mit einem Sieg am Dienstag (21.00 Uhr/Sky) einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale der Königsklasse machen.
„Wir sind natürlich gewarnt, das ist ja klar“, meinte Sportdirektor Hasan Salihamidzic, der ebenso wie Hoeneß vor allem eine bessere Chancenverwertung forderte. Er erinnerte an das 7:2 zuletzt bei Vorjahresfinalist Tottenham Hotspur. „Klar, die Benchmark ist das Spiel in Tottenham, daran muss man sich orientieren“, sagte er.
Coutinho oder Müller?
In der Abwehr muss der deutsche Rekordmeister erstmals Niklas Süle ersetzen, der sich am Samstag einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und nach Ansicht von Hoeneß in der Saison nicht mehr auflaufen wird. „So wie es ausschaut, ist die Saison ja beendet, die Europameisterschaft ist ad acta gelegt, die können Sie total vergessen“, sagte er.
Der Ausfall sei zu kompensieren, fand Hoeneß. Die Defensive stelle sich „mehr oder weniger von selber auf“, sagte er und warb für Javi Martinez. „Die Abwehrproblematik wird sich sowieso aus meiner Sicht demnächst erledigen, wenn der Martinez auf der Sechs spielt. Dann kriegen wir sowieso in Zukunft weniger Gegentore.“
In den Stammplatz-Debatten in der Offensive stärkte Hoeneß Trainer Niko Kovac. Dieser hatte zuletzt sechsmal Neuzugang Philippe Coutinho dem Routinier Thomas Müller vorgezogen. „Es war doch klar, dass wenn der (Coutinho) kommt, dass es für den Thomas schwieriger wird“, sagte Hoeneß und kritisierte, dass diese Personaldebatte medial immer weiter geführt werde. Gegenüber Reportern sagte Hoeneß: „Bei euch wird jede Woche die Geschichte weitergemacht. Man zwingt den Trainer, ihn (Müller) aufzustellen. Das ist einfach eine Schweinerei.“ (dpa)