Ältester Bundesliga-Torschütze: Danke, Claudio Pizarro!
Claudio Pizarro dürfte der Logik nach nicht mehr in der Bundesliga spielen. Doch er ist mit 40 Jahren einfach immer noch da - und wie. Eine Würdigung.
Im modernen Sport gibt es sie kaum noch, die Geschichten, von denen man sich noch in Jahren und Jahrzehnten erzählen wird. Weißt du noch? In Zeiten, in denen viele vor allem die Gleichförmigkeit des modernen Fußballs beklagen und Spieler schneller ausgetauscht werden als sie sich den Ort des neuen Arbeitgebers merken können, ist es eben schwierig, einzigartig, herausragend, ja irgendwie anders zu sein.
Deshalb geht hiermit ein großer Dank an Claudio Pizarro. Diese Type, die sich für seinen Herzensverein Werder Bremen nimmermüde durch die Stadien dieses Landes wühlt, die nach den Gesetzen des Fußballmarktes eigentlich schon längst nicht mehr spielen dürfte, aber trotzdem immer da ist, wenn es darauf ankommt und nun sogar auch die wichtigen Tore erzielt. Wie zu alten, besten Zeiten. Wie ein Geist als Mahnung dafür, dass dieser Sport immer noch schön und schön unberechenbar ist. Fragen Sie mal bei Borussia Dortmund oder Hertha BSC nach.
Den BVB hat Pizarro maßgeblich mit aus dem DFB-Pokal bugsiert. Und Hertha hat er jetzt am Samstagabend in der letzten Sekunde der Nachspielzeit mit seinem Freistoßtor geschockt. Nicht irgendeines. Claudio Pizarro hat sich zum ältesten Torschützen der Bundesliga geschossen. Mit 40 Jahren und 136 Tagen. Es ist eine Geschichte, die aus den Siebzigern oder noch halbwegs wilden Achtzigern dieses Sports stammen könnte - und die doch im dritten Jahrtausend spielt. 40 Jahre und 136 Tage. Daran wird man sich noch lange erinnern können.
Aber das klingt so, als wäre die Geschichte schon vorbei. Der Bremer Angreifer, dem so ziemlich jeder seinen Altersrekord gönnt, ist ja noch da. Für volle 90 Minuten reicht es nicht mehr bei ihm. Er wird allerdings sicherlich noch ein paar Mal eingewechselt werden, wieder oft richtig stehen - und, wer weiß, vielleicht auch als noch älterer Torschütze gefeiert werden. Der Bundesliga kann das nur guttun. Deswegen möchte man dieser Type zurufen: Mach bitte einfach weiter so, Claudio Pizarro!