Werder Bremen holt Claudio Pizarro: Die schönste Transfermeldung des Sommers
Im Alter von 39 Jahren kehrt Stürmer Claudio Pizarro zum SV Werder zurück. Der Verein macht damit alles richtig. Ein Kommentar.
Werder Bremen holt einen ablösefreien Spieler. Solch eine Meldung wird sonst außerhalb des engsten Weser-Umkreises eher beiläufig zur Kenntnis genommen. Am Sonntag nicht. Da hieß es: „Claudio Pizarro kehrt überraschend zu Werder Bremen zurück.“ Dies ist die bisher schönste Transfermeldung des Sommers. Eine Meldung für Romantiker. Eine Geschichte, die all jene verzückt, die genug haben von immer absurderen Ablösesummen und wahnwitzigeren Gehältern in der längst der Basis entschwebten Welt des Profifußballs.
Pizarro ist 39 Jahre alt. Er unterschreibt zum fünften Mal in Bremen. Das erste Mal war 1999. Der Peruaner hat zuletzt beim 1. FC Köln keine großen Spuren hinterlassen. Er bekommt nun einen stark leistungsbezogenen Vertrag. Und wird Werder – bei allem Respekt vor seinem fußballerischen Lebenswerk als mit 192 Toren erfolgreichstem ausländischen Stürmer der Bundesliga – kaum in neue Sphären schießen. Aber darum geht es auch nicht. Es geht um Vereinsliebe des Spielers. Um ein gutes Gespür des Klubs. Denn an einem wie Pizarro können sich die Talente orientieren. Und, auch nicht zu verachten: Werder trifft den Nerv der Fans, die Pizarro stets als einen der ihren im Gedächtnis behalten haben.
Vielleicht wird er in der Liga gar nicht zum Einsatz kommen. Wenn doch, dann wohl nur kurz. Aber vielleicht wird er dann zwei Tore machen und ein fast schon verlorenes Spiel drehen. Diese Pointe würde die jetzt schon schöne Geschichte perfekt machen.