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Wissam, genannt „Coco“, Shaheen.
© FC Spandau ß6

Amateur-Klasse: Coco Shaheen, der ägyptische Brasilianer

In den unteren Fußball-Ligen Berlins gibt es zahlreiche besondere Spieler, Trainer und Typen. Wir stellen sie in unserer neuen Reihe vor. Heute: Wissam Shaheen vom FC Spandau 06.

Brasilianer sind im Berliner Amateurfußball neuerdings schwer in Mode. Auch beim FC Spandau 06 kicken seit Saisonbeginn vier Spieler aus dem Land des Rekordweltmeisters. Wesentlich zu verdanken hat der Verein das seinem Trainer. Wissam, genannt „Coco“, Shaheen ist zwar Deutscher mit ägyptischen Wurzeln, posierte bei Facebook vor Kurzem aber mit Werder-Legende Ailton und kennt nach eigener Aussage auch den Ex-Herthaner Ronny. Wie Shaheen Spieler von Sao Paulo nach Spandau in die siebte Liga gelotst hat, verrät er nur ganz grob. „Über Ailton und Vragel da Silva habe ich ganz gute Kontakte“, sagt Shaheen.

Seine Verbindungen hat der 42-Jährige, der seit 1992 bei Mercedes-Benz arbeitet, auch seiner aktiven Karriere zu verdanken. Der kleingewachsene Stürmer spielte unter anderem für Energie Cottbus und stieg mit den Lausitzern 1996/97 in die Zweite Liga auf. „Die Zeit unter Trainer Ede Geyer war knallhart, aber die schönste meiner Karriere“, sagt der in Kairo geborene Shaheen.

In der Heimat seiner Eltern wäre er vor einigen Jahren beinahe als Trainer gelandet, die Unruhen im Zuge des „Arabischen Frühlings“ standen einem Engagement im Nachwuchsbereich allerdings im Weg. 

Über die dritte Mannschaft von Hertha BSC landete Shaheen schließlich in Spandau. „Mein Ziel in den nächsten Jahren ist die Berlin- oder Oberliga“, sagt er. Wenn einer seiner Brasilianer annähernd so treffsicher ist wie Ailton, könnte es etwas werden.

Wir stellen an dieser Stelle besondere Typen aus unteren Ligen vor, egal ob Spieler oder Platzwart. Haben Sie Vorschläge? Schreiben Sie an sport@tagesspiegel.de!

Teil 1: Rudi Gutsmuths - Berlins ältester Fußball-Ultra
Teil 2: Rani Al-Kassem: Der Hulk der Berlin-Liga

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