Amateur-Klasse: Rani Al-Kassem: Der Hulk der Berlin-Liga
In den unteren Fußball-Ligen Berlins gibt es zahlreiche besondere Spieler, Trainer und Typen. Wir stellen sie in unserer neuen Reihe vor. Heute: Rani Al-Kassem von Blau-Weiß 90.
Bei der diesjährigen Wahl zu Berlins Amateurfußballer landete er auf Platz fünf, er feiert seine Treffer schon mal mit einer Hulk-Maske – und spricht man über die Torjäger der Stadt, fällt sein Name gleich nach Michael Fuß. Rani Al-Kassem, 36 Jahre alt, ist eine große Nummer auf den Fußballplätzen der Hauptstadt. Mit 43 Toren hat er den ehemaligen Bundesligisten Blau-Weiß 90 gerade in die höchste Berliner Spielklasse geschossen.
Vor fast 15 Jahren hatte der 1,90 Meter große Modellathlet seine sportlich größte Zeit. Als Torschützenkönig der Verbandsliga lagen ihm 2002 mehrere Angebote vor, unter anderem vom damaligen Zweitligisten MSV Duisburg. „Das kam mir aber zu früh“, erzählt der Stürmer, der für die DHL als Paketzusteller arbeitet. Anstatt nach Duisburg ging es zu Babelsberg 03 in die damals drittklassige Regionalliga. Verletzungsbedingt war der Traum vom Profifußball kurz darauf ausgeträumt, doch zwischen Ober- und Bezirksliga trifft Al-Kassem immer noch, wie er will.
Nach zahlreichen Vereinswechseln ist der Stürmer bei Blau-Weiß 90 sesshaft geworden. Dort trainiert er auch die F-Jugend und seinen Sohn, dem der kurioseste Torjubel der vergangenen Saison zu verdanken ist. Gegen den BSC Rehberge zog sich Al-Kassem eine Hulk-Maske über und posierte so, grün und kraftstrotzend, vor den Zuschauern. „Mein Sohn ist großer Avengers-Fan und da habe ich das mit einem Mitspieler geplant“, erinnert sich der Torjäger. Ob mit links, rechts, per Kopf oder – Spezialität des Hauses – von der Mittellinie, es werden wohl noch einige Al-Kassem-Tore folgen. Denn mit bald 37 Jahren ist der Stürmer noch topfit. „Wenn mein Körper mitmacht, will ich bis zu meinem 40. Lebensjahr spielen“, sagt Al-Kassem.
Wir stellen an dieser Stelle besondere Typen aus unteren Ligen vor, egal ob Spieler, Fan oder Platzwart. Haben Sie Vorschläge? Schicken Sie eine E-Mail an sport@tagesspiegel.de
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