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Nimm du ihn, ich hab ich sicher. Dem Spiel der Berliner fehlte es lange an Klarheit – wie hier in der Annahme bei Adam Kowalski (rechts) und John Hatch.
© imago/Bernd König
Update

Knapper Heimsieg gegen Königs Wusterhausen: BR Volleys gewinnen nach 0:2-Satzrückstand

Der Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga kommt mit einem blauen Auge davon und bleibt auch im 13. Spiel ungeschlagen.

Georg Klein plusterte sich auf und schrie – als wollte er den Gästen aus Königs Wusterhausen zeigen, dass es so nicht weitergehen würde. Bis dahin, bis zum zweiten Satz, lief der Jahresauftakt völlig an ihm und den BR Volleys vorbei. Erst dank einer anschließenden Leistungssteigerung gewannen die Volleys letztlich doch noch mit 3:2 (19:25, 26:28, 25:20, 25:15, 15:8). Das Spiel zeigte dem souveränen Tabellenführer der Volleyball-Bundesliga aber auch, wie sehr er auf seine Stammkräfte angewiesen ist.

Neben den noch immer verletzten Benjamin Patch und Samuel Tuia verzichtete Trainer Cedric Enard zunächst freiwillig auch auf die drei Teilnehmer an der europäischen Olympia-Qualifikation – auf Moritz Reichert, Julian Zenger und Nicolas Le Goff. „Wir bekommen die Quittung in ein paar Wochen, wenn wir nicht schonen“, erklärte Volleys-Manager Kaweh Niroomand die Rotation. Für die Leistung zeigte er Verständnis: „Wir hatten zwei Wochen Pause, keinen Rhythmus.“

Den Volleys war von Beginn an anzumerken, dass sie nicht eingespielt sind. Die Gäste aus Königs Wusterhausen, angeführt vom Ex-Berliner Dirk Westphal, machten hingegen kaum Fehler. Sie erspielten sich früh einen Vier-Punkte-Vorsprung. Beim 22:16 trommelten die mitgereisten Fans bereits euphorisiert um die Wette. Enard brachte zwar noch in Satz eins Reichert und Le Goff – doch auch sie konnten nicht verhindern, dass die Netzhoppers diesen klar für sich entschieden.

Und sie machten auf im zweiten Satz genau da weiter, führten schnell 8:5. Es blieb dabei, dass die Annahme kaum vernünftige Zuspiele Grankins zuließ. Und deshalb versuchte Klein es mal mit Emotionen – und fand damit anscheinend einen Zugang zum Team. Die Berliner glichen nun aus. Nach einem Ass Grankins gingen sie dann sogar in Führung und erspielten sich kurz darauf Satzbälle. Doch alle drei konnten die Berliner nicht nutzen. Das nutzten die Netzhoppers und verwandelten ihrerseits ihren zweiten Satzball zur 2:0-Führung.

Den Gästen geht die Puste aus

Im dritten Durchgang führten die Berliner zwar schnell mit 7:4, allerdings häuften sich nun wieder die Missverständnisse. So musste Grankin den Ball einmal sogar mit dem Fuß annehmen – was misslang. Die Netzhoppers drehten das Spiel erneut. Dank eines guten Blocks und anschließenden Netzroller-Aufschlags Jeffrey Jendryks waren die Berliner aber schnell wieder dran. Zum 17:14 zogen sie dann erstmals auf drei Punkte davon, Grankin sorgte mit einem Ass gar für eine 22:17-Führung. Das gab den Volleys nun die nötige Sicherheit – sie holten sich Satz drei.

„Je länger das Spiel dauert, umso besser wird es für uns“, habe er vor dem Spiel prognostiziert, sagte Niroomand. Und so kam es dann auch. Eine starke Aufschlagserie von Kapitän Reichert bescherte den Berliner dann auch in Satz vier einen frühen Vorsprung. Während Enard Reichert und Le Goff nun regelmäßig einsetzte, blieb nur Zenger weiterhin draußen. Die Körpersprache war nun eine ganz andere als bis zu Beginn des vorherigen Satzes.

Gerade Cody Kessel lief jetzt heiß und brachte die Volleys 8:4 in Führung, Le Goff setzte mit einem starken Block noch einen Punkt drauf. Die Volleys schienen nun sehr spät richtig im Spiel angekommen zu sein, beim 16:9 war der Satz vorentschieden. Die Volleys wurden ihrer Favoritenrolle nun gerecht. Den Netzhoppers ging hingegen offensichtlich die Puste aus. Grankins Aufschlagserie zum 5:0 sorgte auch im Entscheidungssatz früh für klare Verhältnisse. Das änderte sich auch nicht mehr. Und so kamen die Volleys mit einem blauen Auge davon.

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