Volleyball-Bundesliga: BR Volleys gewinnen erstes Halbfinale
Die United Volleys aus Frankfurt wehren sich gegen die Berliner tapfer, letztlich steht jedoch ein 3:0 für den Favoriten zu Buche. Nun trennt die BR Volleys nur noch ein Sieg vom Einzug ins Finale.
Müdigkeit? Keine Spur. Erst am Mittwochabend hatten die BR Volleys in der Champions League alles geben müssen, um das russische Spitzenteam von Dynamo Moskau in fünf langen Sätzen niederzuringen. Am Samstag wartete aber bereits ein Spiel, dass für den Deutschen Meister von vergleichbar hoher Bedeutung war. Gegen die United Volleys Rhein-Main aus Frankfurt stand das erste Spiel im Play-off-Halbfinale der Bundesliga an – und die Berliner machten kurzen Prozess. Die Gastgeber wirkten hungrig auf weitere Siege, am Ende stand ein 3:0 (33:31, 25:23, 25:17)-Sieg.
"Beste Werbung für den Volleyball"
„Das sind genau die Wochen, auf die man als Verein und Mannschaft eine gesamte Saison hinarbeitet“, sagte Volleys-Manager Kaweh Niroomand. Trotz der guten Leistungen in der Champions League liegt der Fokus bei den Berlinern weiter auf der deutsche Meisterschaft, laut Niroomand „das A und O“ für seinen Klub. Mit dem Sieg vor 3853 Zuschauern in der Schmeling-Halle haben die Volleys nun gute Chancen, ins Finale einzuziehen.
Aufgrund des starken Abschneidens beider Mannschaften auf internationaler Ebene war der Modus der Halbfinale zuvor auf "Best of three" verkürzt worden. „Ich mag das trotzdem nicht“, sagte Niroomand, „wir wollen mehr Spiele, auch wenn das noch mehr Kraft kostet.“ Die United Volleys waren erst im Halbfinale des CEV-Cups am französischen Rekordmeister Tours VB gescheitert.
Die Berliner waren immer einen Tick besser
Das Spiel am Samstag war nicht so einseitig, wie es das Ergebnis vermuten lässt. Jeder Punkt war hart umkämpft. Bereits im ersten Satz wehrten die Gäste aus Frankfurt etliche Satzbälle ab, teils mit spektakulären Rettungsaktionen weitab des Spielfelds. Die Volleys ließen sich trotzdem nicht beirren, blieben ruhig und entschieden den Satz mit 33:31 für sich. Paul Carroll glänzte mit neun Punkten, doch auch auf der anderen Seite stach ein Spieler besonders hervor – der ehemalige Berliner Profi Christian Dünnes, erzielte ebenfalls neun Punkte. Auch im zweiten Satz konnten sich die Berliner nie klar absetzen, setzten sich aber mit 25:23 durch. „Die ersten beiden Sätze waren beste Werbung für den Volleyball” schwärmte Niroomand.
Der Rest war Formsache. Die Frankfurter waren die ganze Zeit über sichtlich bemüht, aber am Ende waren die Volleys immer einen Tick besser, so gewannen sie auch den letzten Satzes des Abends mit 25:17. „Es ist nie leicht gegen Frankfurt, denn sie sind eine sehr gut organisierte Mannschaft, daher bin ich froh über den Sieg”, sagte der Berliner Coach Roberto Serniotti.
„Der Vorteil ist nun bei uns”
Zunächst steht für die Berliner nun das Rückspiel gegen Dynamo Moskau an, bevor es am Ostersonntag darum geht, bereits nach zwei Spielen ins Finale um die deutsche Meisterschaft einzuziehen. „Der Vorteil ist nun bei uns”, sagte Niroomand, „hätten wir unser Heimspiel verloren, würden wir mit dem Rücken zur Wand stehen.“
Im Falle einer Niederlage ist ein drittes mögliches Spiel auch schon terminiert, für Donnerstag den 20. April, dann wieder in der Max-Schmeling-Halle. Doch gemessen an der Form, in der sich die BR Volleys momentan befinden, wird das wahrscheinlich nicht von Nöten sein.
Philipp Höppner