BR Volleys in der Champions League: Überraschung mit Ansage
Nach dem 3:2 gegen Dynamo Moskau träumen die BR Volleys vom Einzug ins Finalturnier der Champions League.
Es war so ein Volleyballabend in der Schmeling-Halle, der von der Dramaturgie her erwartbar begann. Der klare Favorit führte nach zwei Sätzen trotz Gegenwehr und zeitweiliger Führung des Außenseiters 2:0 und eigentlich hätte Dynamo Moskau danach bei drei Chancen alles klar machen können, doch plötzlich hielten die Berliner nicht nur dagegen, sondern machten bis in den Tie-Break hinein die Punkte. Am Ende hatten die Volleys den ersten Teil der erhofften Überraschung in der Champions League tatsächlich geschafft, sie schlugen Dynamo Moskau 3:2 (23:25, 22:25, 25:19, 25:18, 15:10) und haben nach dem knappen Sieg im Hinspiel der Top-Sechs-Runde die Chance, im Rückspiel am 12. April ins Final Four einzuziehen.
So weit waren die Berliner schon einmal in der Champions League, allerdings als Ausrichter des finalen Turniers. Im März 2015 mussten sich die Volleys für das Event in der Schmeling-Halle nicht qualifizieren, dort belegten sie dann Rang drei. Eine Qualifikation für das Turnier in Rom wäre daher schon eine große Sache, findet auch Kaweh Niroomand. Der Manager der Volleys sagt: „Im dritten Jahr spielen wir nun international vorne mit, das zeugt von Konstanz. Da können wir nicht von Zufall sprechen.“ Was Niroomand besonders gefällt, ist die Art und Weise wie sich sein in der Bundesliga oft unterfordertes Team international präsentiert. „Gerade in den Champions-League-Spielen finden wir zu unseren alten Attributen zurück und fangen an, enge Sätze zu gewinnen“, sagt der Manager. „Das ging am Anfang der Saison verloren, wohl auch, weil viele Leute da neu bei uns waren.“
Die mit vielen gutbezahlten Stars angetretenen Moskauer fanden am Mittwoch gegen die Berliner Angriffe ab Satz drei kaum Mittel, Paul Carroll traf immer besser. Im fünften Durchgang gelang dem Australier der entscheidenden Punkt für den CEV-Cup-Gewinners von 2016. Auf Carroll wird es ankommen, wenn die Berliner im Rückspiel eine Chance haben wollen. Niroomand sagt: „Zu Hause werden die Russen auf alle Fälle stark sein und leichte Fehler wie beim Aufschlag vermeiden. Das wird schwer.“
Letztlich haben die Volleys als Außenseiter den Luxus, dem Zufall eine Chance geben zu können. Wenn sie den ersten Satz gewinnen, sieht die Angelegenheit schon vielverspechend aus für die Berliner, die aber jetzt erst einmal national denken müssen. Am Samstag ist das erste Halbfinalspiel in der „Best-of-Three“-Serie gegen die United Volleys. Vor allen Träumen von Erfolgen in der Champions League stehe der nationale Erfolg, sagt Manager Niroomand: „Das A und O ist für uns die Meisterschaft.“