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Christian Dünnes kehrt mit den United Volleys an seine alte Wirkungsstätte zurück.
© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Erstes Halbfinale in Berlin: Christian Dünnes will die BR Volleys ärgern

Die Halbfinalspiele gegen sein Ex-Team könnten die letzten für Christian Dünnes sein. Mit einem Sieg gegen die BR Volleys will der 32-Jährige sein Karriereende etwas herauszögern.

Maximal acht Spiele noch, dann ist die Volleyballkarriere von Christian Dünnes vorbei. Nach dem Ende dieser Saison soll der 32-Jährige Sportdirektor beim Deutschen Volleyball-Verband (DVV) werden, doch daran denkt er momentan nur in der Mittagspause. Denn erstmal steht für seine United Volleys das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft an. Am Samstag sind die Hessen, die in Frankfurt spielen und zur TG Rüsselsheim gehören, zu Gast bei Dünnes’ Ex-Team in der Max-Schmeling-Halle (18.30 Uhr, Livestream auf sportdeutschland.tv).

„Normalerweise ist gegen die BR Volleys in zwei Spielen Schluss, ich würde mein Karriereende aber gerne noch ein bisschen herauszögern“, sagt Dünnes. Die United Volleys sind klarer Außenseiter, das zeigen nicht zuletzt die direkten Duelle in dieser Spielzeit. Dreimal trafen beide in Liga und Pokal aufeinander, dreimal gewannen die Berliner. „Wir haben unser Saisonziel schon erreicht und sind in einer angenehmen Situation“, sagt Dünnes. „Der Druck liegt bei Berlin.“

Auch wenn die Rollen klar verteilt sind, sieht der Diagonalangreifer zwei Vorteile für sein Team: die längere Vorbereitungszeit und die verkürzte Serie. Wärend die Berliner am Mittwoch in einem nervenaufreibenden Champions-League-Spiel gegen Dynamo Moskau 3:2 siegten, konnten sich die United Volleys eine Woche akribisch auf das Halbfinale vorbereiten. Zudem komme der Modus Best of three seinem Team entgegen, glaubt Dünnes. „Drei Siege gegen Berlin, daran glaube ich nicht. Zwei sind immer noch schwer, aber nicht unmöglich.“ Wichtig sei ein guter Start. Mit einem Sieg am Samstag könnten die Hessen die BR Volleys unter Druck setzen. „Wenn uns im ersten Spiel eine Überraschung gelingt wie letztes Jahr gegen Friedrichshafen, werden die Berliner vielleicht nervös“, sagt der ehemalige Nationalspieler.

In der Mittagspause zum DVV

Für die Hessen müsste allerdings alles passen, um das Finale zwischen den zwei Mannschaften zu verhindern, die seit 1998 jede Meisterschaft gewonnen haben: Berlin und Friedrichshafen. Das weiß auch Dünnes, der von 2014 bis 2015 bei den BR Volleys spielte, dort aber nicht an Paul Carroll vorbeikam. Einen Vorteil erhofft er sich durch seine Berliner Vergangenheit nicht. „Die Mannschaft hat sich seitdem verändert. Außerdem kennen sich die Teams gut, da werde ich keine großen Insidertipps geben können“, sagt Dünnes.

Den größten Vorteil des Gegners sieht er in der Erfahrung und der Breite des Kaders. Wenn es nicht gut laufe, könne Berlin fast gleichwertige Spieler von der Bank bringen, die dem Spiel eine neue Richtung geben. Das sei bei seinem jungen Team noch nicht der Fall. „Dafür lernen wir in jedem Spiel auf diesem Niveau etwas dazu.“

Für Dünnes selbst gilt das auf dem Feld nicht mehr. Der Routinier bereitet sich schon auf seine neue Aufgabe als Sportdirektor vor. In die Trainerwahl für das Männer-Nationalteam war er bereits involviert. In seiner Mittagspause geht er häufig in sein neues Büro beim DVV und arbeitet sich ein. „Ich könnte auch 40 Minuten nach Hause fahren – zwischen unserer Trainingshalle und dem Verbandsgebäude liegen aber nur 200 Meter“, sagt Dünnes. Insgesamt verbringe er dort etwa 15 bis 20 Stunden die Woche. Noch liegt der Fokus aber auf den United Volleys – und das, so hofft Dünnes, noch mehr als zwei Mal.

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