Champions League: Borussia Mönchengladbach unterliegt Manchester City unglücklich
1:0 geführt und am Ende wegen eines späten Elfmeters 1:2 verloren. Mönchengladbach zeigt gegen ManCity eine engagierte Leistung.
Englische Torhüter werden in Deutschland traditionell ein wenig belächelt. Sie gelten als nicht besonders vertrauenswürdig und sollen für leichte Fehler immer zu haben sein. Den Fans von Borussia Mönchengladbach aber dürfte das Lachen am Mittwochabend etwas vergangen sein. Joe Hart, der Torhüter von Manchester City, vereitelte beim Heimdebüt der Gladbacher in der Champions League eine ganze Reihe guter Chancen und bewahrte seine Mannschaft in der ersten Hälfte mehrmals vor einem Rückstand. Er hielt einen Elfmeter und entschied zwei Duelle gegen Raffael und Patrick Herrmann für sich. Hart und Sergion Agüero sicherten den Engländern einen verdienten, am Ende aber auch glücklichen 2:1 (1:1)-Erfolg. Der Argentinier traf erst in der Schlussminute per Elfmeter zum Sieg.
"Unterm Strich sind wir enttäuscht, nichts Zählbares mitgenommen zu haben. Mit der Art und Weise des Spiels können wir aber zufrieden sein", sagte Borussias Interimstrainer André Schubert beim TV-Sender Sky und fügte hinzu. "Wir haben viel investiert und uns viel vorgenommen." Citys Kevin De Bruyne meinte: "Es war das bislang schlechteste Spiel in dieser Saison von uns. Gladbach hat das gut gemacht."
Schubert wollte von seiner Mannschaft einen mutigen Auftritt gegen die Multi-Millionen-Truppe aus Manchester sehen. Und den zeigte sie, bei allem Respekt natürlich vor der unglaublichen Offensivqualität der Engländer. Schon in der dritten Minute kamen die Gladbacher durch Raffael zu ihrem ersten Torschuss. Ihr Auftritt war auch in der Folge nicht zu vergleichen mit dem verzagten Spiel zum Auftakt der Gruppenphase, als Borussia beim FC Sevilla mit 0:3 unterlegen war.
Natürlich bestimmten die Gäste über weite Strecken die Begegnung. Sie kamen in der ersten Hälfte auf 63 Prozent Ballbesitz. Aber die Gladbacher verteidigten entschlossen, ohne die Gefahr komplett unterbinden zu können. Nach fünf Minuten kam Sergio Agüero zwei Meter vor Borussias Tor an den Ball, Torhüter Yann Sommer warf sich gerade noch in die Flugbahn seines Schusses. Der Argentinier Agüero war der gefährlichste all der gefährlichen Offensivspieler bei City. Er vergab in der ersten Hälfte noch zwei weitere gute Gelegenheiten.
Doch der Champions-League-Debütant aus Deutschland ließ sich nicht einschüchtern. Die Gladbacher suchten nach Ballgewinn immer wieder entschieden den Weg nach vorne und nutzten die bekannten Schwächen Citys in der Defensive. Nach einem solchen Konter verfehlte Patrick Herrmann nur knapp das Tor. Eingeleitet wurde der Angriff von Kevin de Bruyne, der am Ball vorbei getreten hatte und anschließend ausrutschte. Der Belgier wirkte ohnehin nicht immer glücklich in seinen Aktionen.
Raffael vergab für Gladbach einen Elfmeter
Die Gladbacher hingegen bestätigten ihren Aufwärtstrend nach dem Trainerwechsel auch gegen einen deutlich stärkeren Gegner als Augsburg und Stuttgart. Sie kombinierten immer wieder recht ansehnlich. Die beste Gelegenheit ermöglichte ihnen in der ersten Halbzeit allerdings Schiedsrichter Clément Turpin, der nach einer Attacke von Nicolas Otamendi an Raffael einen zweifelhaften Elfmeter pfiff. Der Brasilianer scheiterte jedoch mit seinem schwach geschossenen Versuch an Hart.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte entschied Citys Torhüter dieses Duell erneut für sich, als er einen Schlenzer Raffaels parierte. Kurz darauf war Hart allerdings machtlos. Nach einer klugen Rückgabe von Julian Korb von der rechten Seite vollendete Lars Stindl mit einem überlegten Flachschuss gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 1:0.
Die Gladbacher aber konnten den Vorsprung gegen die nun deutlich druckvolleren Gäste nur zehn Minuten behaupten. Nach der achten Ecke der Engländer brachte der frühere Münchner Martin Demichelis den Ball eigentlich schon über die Linie, doch erst nach Otamendis abgefälschtem Nachschuss entschied der Schiedsrichter auf 1:1. Borussia geriet anschließend immer mehr unter Druck, konnte sich kaum noch befreien, hielt das Unentschieden aber bis in die Schlussminute – ehe Fabian Johnson gegen Agüero den bei Borussia inzwischen notorischen Elfmeter verschuldete.