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Wegen Feuerwerkskörper aus dem Istanbuler Fanblock stand das Spiel kurz vor dem Abbruch
© reuters
Update

Spiel stand wegen Feuerwerkskörper kurz vor Abbruch: Borussia Dortmund schlägt Galatasaray Istanbul souverän mit 4:1

Die türkischen Gästefans werfen Feuerwerkskörper, Borussia Dortmund zeigt sich unbeeindruckt und schlägt Galatasaray Istanbul in der Champions League 4:1. Damit stehen die Dortmunder im Achtelfinale.

Am Ende hatte auch Jürgen Klopp genug. Der Trainer von Borussia Dortmund bat den Schiedsrichter mit Zeichen und Worten, nicht auf den vier Minuten Nachspielzeit zu bestehen und das Champions-League-Spiel abzupfeifen. Dabei lief es doch gut für seine Elf, 4:1 (1:0) gewann sie gerade gegen Galatasaray Istanbul. Doch die türkischen Gästefans warfen immer wieder Feuerwerkskörper in Richtung des Spielfeldes. Rauch zog, Knallgeräusche hallten durch das Stadion, das Spiel musste für drei Minuten unterbrochen werden. Sogar ein Abbruch habe kurz gedroht, verriet BVB-Sportdirektor Michael Zorc hinterher. Und freute sich dennoch über den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. „Wir haben sehr verdient gewonnen“, sagte er. „Insgesamt bin ich angesichts unserer Situation in der Liga sehr zufrieden mit unserem Spiel.“

Während die Borussia durch die Bundesliga taumelt, kommt sie in Europa auf eine fast makellose Bilanz von vier Siegen und 13:1-Tore. Fraglich bleibt in den letzten beiden Gruppenspielen nur, ob die Westfalen als Erster oder hinter dem FC Arsenal als Zweiter in die K.-o.-Phase gehen. Der BVB hat in vier Champions-League-Spielen mehr Punkte geholt als in zehn Bundesliga-Auftritten.

Rutschpartie. Dortmunds Sokratis (vorne) feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen Galatasaray Istanbul.
Rutschpartie. Dortmunds Sokratis (vorne) feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen Galatasaray Istanbul.
© dpa

Jürgen Klopp ließ seine Aufstellung im Vergleich zur 1:2-Niederlage am Samstag in München, lediglich Neven Subotic ersetzte den verletzten Weltmeister Mats Hummels. Die Gastgeber begannen vor 65851 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Stadion schwungvoll, doch schnell wurde klar, dass es keine Gala wie beim Hinspiel in Istanbul geben würde. Galatasaray hatte seine Lektion gelernt, zog sich wesentlich weiter zurück und versuchte, Struktur in seine Defensivbemühungen zu bringen.

Dortmund glänzt nicht, führt aber hochverdient

Das gelang zunächst, die Dortmunder taten sich schwer, gegen die vielbeinige Abwehr ein vielversprechendes Kombinationsspiel aufzuziehen. Die erste Chance hatte der Holländer Wesley Sneijder, dessen Seitfallzieher jedoch eine sichere Beute von BVB-Keeper Roman Weidenfeller wurde. Dortmund bemühte sich weiter, doch weil es aus dem Spiel heraus nicht klappte, brauchte es eine Standardsituation, um die erste Großchance zu kreieren: Innenverteidiger Sokratis setzte sich bei einem Eckball durch, doch sein Kopfball klatschte an die Latte. Es lief nun besser, Henrich Mchitarjan bediente Shinji Kagawa mit der Hacke, doch dessen Schlenzer von der Strafraumgrenze trudelte am Tor vorbei. Auch Subotic verfehlte nach einer Ecke knapp, und dann war es soweit: Lukasz Piszczek bediente Marco Reus mit einem herrlichen Flachpass, der Nationalspieler traf in die lange Ecke. Dortmund hatte zwar nicht geglänzt, führte aber hochverdient, weil Istanbul nichts tat, um ein gleichwertiger Kontrahent zu sein.

Auch nach dem Seitenwechsel bot Galatasaray das triste Bild einer Mannschaft, die sich allzu leicht in ihr Schicksal fügt. Am auffälligsten waren die Fans, die in ihrem Block so lange Feuerwerkskörper zündeten, bis sich Schiedsrichter Pavel Kralovec aus Tschechien genötigt sah, das Spiel zu unterbrechen. Als der Ball wieder lief, landete ein Eckball bei Sokratis, und dieses Mal drückte der Grieche den Ball aus kurzer Entfernung über die Linie. Dortmund führte sicher mit 2:0, und bei diesem harmlosen Gegner, so der Eindruck, war das Spiel gelaufen. Doch dann stand es nach einem Eckball plötzlich nur noch 1:2, Hakan Balka hatte aus heiterem Himmel in der 70. Minute getroffen. Die erhoffte entspannte Schlussphase gab es für den BVB dennoch, weil der eingewechselte Ciro Immobile nur vier Minuten später für die Entscheidung sorgte und kurz darauf auch noch das Eigentor von Semih zum 4:1-Endstand erzwang.

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