zum Hauptinhalt
Schiedsrichter hatten entschieden, den Verein zu boykottieren.
© DPA
Update

Nach Attacke auf Schiedsrichter: Berlin-Ligist Al-Dersimspor wird suspendiert

Ein Spieler des Berliner Klubs Al-Dersimspor ist nach einem Spiel auf den Referee losgegangen. Es war wohl nicht der erste Vorfall. Nun folgt die Strafe.

Der Berliner Fußball-Verband (BFV) hat den Berlin-Ligisten BSV Al-Dersimspor vom Spielbetrieb suspendiert. Das teilte der Vorsitzende des BFV-Sportgerichts Dennis Dietel am Freitag auf Anfrage des Tagesspiegels mit. Die Sanktion gilt zwei Wochen lang bis zum 11. Oktober. Bis zu dem Tag also, an dem in einer Gerichtsverhandlung über eine endgültige Strafe verhandelt werden soll.

Ein Spieler des BSV Al-Dersimspor hatte nach dem Spiel der Berlin-Liga am vergangenen Sonntag gegen den Frohnauer SC (2:4) den Schiedsrichter attackiert, weil er mit dessen Leistung nicht einverstanden war. Daraufhin hatten die Schiedsrichter entschieden, den Klub zu boykottieren - ein sehr ungewöhnlicher Vorgang.

Aber es war wohl nicht das erste Problem mit Unparteiischen im Kreuzberger Verein, denn der Klub muss den Referees seit einiger Zeit Geleitschutz beim Gang in die Kabine gewährleisten. Dersimspor hat den betreffenden Spieler bereits aus dem Verein ausgeschlossen, der BFV hat ihn ebenfalls bis zum 11. Oktober suspendiert.

„Wir fordern eine Rückkehr zur Toleranz und Respekt auf Berlins Fußballplätzen“, sagt Bernd Schultz, Präsident des BFV. „Die Entscheidung, keine Schiedsrichter beim BSV Al-Dersimspor anzusetzen, ist ein ausdrückliches Zeichen an alle Vereine und Sportler in Berlin, jegliche Gewalt zu verurteilen und für das respektvolle Miteinander einzutreten.“

Dass das Sportgericht in zwei Wochen entscheidet, Al-Dersimspor komplett vom Spielbetrieb auszuschließen, hält Dietel für unwahrscheinlich. Für diesen Fall hatte der Klub angedroht, alle Mannschaften zurückziehen. Von einer hohen Geldstrafe bis zu Punktabzügen sei hingegen alles möglich, sagt Dietel.

Zur Startseite