BR Volleys im Pokalfinale gegen Friedrichshafen: Andreas Takvam: Höher, wuchtiger und variabler
Wenn die BR Volleys Pokalsieger werden wollen, müssen sie Andreas Takvam stoppen. Der aber bewegt sich auch für die Berliner in unerreichten Höhen.
Das Problem für Vital Heynen war nicht, das Talent des Spielers zu erkennen. Der junge Mann sprang viel höher als die anderen, er antizipierte besser und seine Angriffsschläge waren nicht nur von größerer Wucht, sondern auch viel variabler als die seiner Mitspieler. Das Problem für den Trainer Heynen war vielmehr, auf dieses außergewöhnliche Talent überhaupt aufmerksam zu werden. Andreas Takvam, so der Name des wohl aufregendsten Spielers in der Volleyball-Bundesliga, war in der vergangenen Saison im polnischen Kielce unter Vertrag und krebste mit seiner Mannschaft im Tabellenkeller herum.
Es heißt, Vital Heynen sei vom Volleyball besessen und beschäftige sich Tag und Nacht damit. Der Belgier sagt von sich selbst sogar: „Ich schaue mir jedes Spiel an, in jedem Land.“ Und so dürfte letztlich diese Besessenheit der Grund sein, warum der Ausnahmespieler Takvam beim VfB Friedrichshafen gelandet ist. Heynen, seit dieser Saison Trainer beim Bundesliga-Tabellenführer, war einfach schneller als die anderen.
"Der ist nicht zu halten"
Am Sonntag können Heynen und Takvam nun ihren ersten gemeinsamen Titel gewinnen. Friedrichshafen trifft im Pokalfinale in Mannheim auf die BR Volleys (ab 16.45 Uhr). „Eigentlich ist Berlin der Favorit“, sagt Heynen. Doch die beiden bisherigen Saisonduelle gewann der VfB jeweils 3:0, und der Mann, den die Volleys nie in den Griff bekamen, war ebenjener Andreas Takvam. „Der ist nicht zu halten“, sagte Berlins Manager Kaweh Niroomand damals.
Als Mittelblocker eigentlich für die Defensivarbeit zuständig, wird Takvam ebenso ins Angriffsspiel eingebunden. „Er hat eine enorme Sprungkraft und einen guten Arm“, sagt Heynen über den 2,01 Meter großen Takvam. In der Liga hat er aktuell 155 Punkte erzielt, für einen Mittelblocker ist das phänomenal. Dass er damit auch Interesse bei den finanzstarken Vereinen aus Europa weckt, ist für Vital Heynen kein Problem. „Wenn morgen ein Spitzenklub aus Italien anruft, fahre ich mit ihm zur Vertragsunterzeichnung“, sagt er: „Die Jungs sollen den Sprung nach ganz oben schaffen.“