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Landry Nnoko, hier im Einsatz für seinen bisherigen Klub Sakarya BB aus der Türkei, steht vor einem Wechsel zu Alba.
© imago/HMB-Media

Basketball-Bundesliga: Alba Berlin will Center Landry Nnoko verpflichten

Der 24 Jahre alte Kameruner trainiert seit einigen Tagen bei den Berlinern mit. Noch gibt es allerdings Probleme mit seinem vorherigen Verein.

Sie sind etwas vorsichtiger geworden bei Alba Berlin. Am Mittwoch war ein neues Gesicht zu sehen beim Training des Basketball-Bundesligisten. Landry Nnoko, ein 24 Jahre alter Center aus Kamerun, ist seit ein paar Tagen in Berlin und soll Alba demnächst unterstützen. Nachdem die bereits als perfekt gemeldete Verpflichtung von Jordan Crawford vor einigen Wochen am Medizincheck scheiterte, wird nun allerdings fast ausschließlich im Konjunktiv gesprochen. Denn noch hat Nnoko keine Freigabe, somit auch keinen Vertrag unterzeichnet und keinen Medizincheck absolviert.

Bei Alba sind sie dennoch sehr zuversichtlich. „Ich verfolge ihn schon seit drei Jahren und jetzt gibt es die Möglichkeit, ihn zu verpflichten“, sagt Sportdirektor Himar Ojeda. Bis dahin müssen aber noch ein paar rechtliche Hürden aus dem Weg geräumt werden. Nnoko, der in den USA an der Highschool und dem College sowie in der Entwicklungsliga der NBA, der sogenannten G-League, Basketball gespielt hat, stand zuletzt in der Türkei bei Sakarya BB unter Vertrag. Der Verein befindet sich laut Ojeda aber in finanziellen Schwierigkeiten und habe die Gehälter der Spieler nicht mehr gezahlt. Nnoko hat seinen Vertrag deshalb aufgelöst, der Klub will ihn jedoch nicht so einfach ziehen lassen. Deshalb muss nun der Weltverband intervenieren. „Die Fiba muss das Vertragsende erst bestätigen, damit er wechseln kann“, sagt Ojeda.

Das könnte in den kommenden Tagen passieren, dann wäre der Weg für eine Verpflichtung frei. Zwar seien auch einige Euroleague-Teams sehr interessiert an Nnoko, dass dieser seit einigen Tagen in Berlin trainiert, ist aber ein gutes Zeichen für Alba. „Wir sind sehr optimistisch, dass wir den Transfer abschließen können, und würden ihn gerne nicht nur für diese Saison, sondern auch für die nächste verpflichten“, sagt Ojeda. Ein Einsatz im Bundesliga-Heimspiel in der Arena am Ostbahnhof am Freitag gegen die Frankfurt Skyliners (20.30 Uhr, live bei Telekomsport) ist aber nahezu ausgeschlossen.

Nnoko ist physisch eine ziemliche Erscheinung

Alba hat mit dem deutschen Nationalspieler Johannes Thiemann und dem US-Amerikaner Dennis Clifford bereits zwei Center in seinen Reihen. Der Ende November ausgelaufene Zwei-Monats-Vertrag mit Clint Chapman wurde allerdings nicht verlängert, obwohl der 29-Jährige zumindest offensiv überzeugte und mittlerweile nach Ludwigsburg gewechselt ist. Von Nnoko versprechen sich die Berliner jedoch eine neue Qualität in ihrem Spiel.

Der Kameruner ist mit 2,08 Meter nicht außerordentlich groß für seine Position unter den Körben, ist physisch aber eine ziemliche Erscheinung. Seine Stärken hat er vor allem in der Defensive; in der vergangenen Saison wurde er in der G-League mit 11,5 Rebounds und zwei Blocks pro Spiel zum Verteidiger des Jahres gewählt. „Er hat andere Charakteristika und wir glauben, dass er für das Team, gerade für die Zukunft, wichtiger sein kann als Clint“, sagt Ojeda. „Wenn er zu uns kommt, wäre er eine Verbesserung für das Team.“

Das gilt besonders für die Verteidigung der eigenen Zone. Gerade gegen physisch starke Gegner haben die Berliner hier phasenweise Probleme. Das war beispielsweise vor der Länderspielpause im Eurocup gegen Limoges zu sehen. Auch mit Bayerns Devin Booker hatten Albas Center in der vergangenen Saison Schwierigkeiten. Nnoko könnte diese beheben, noch ist es aber nicht so weit. „Wir warten bis der Transfer perfekt ist, dann können wir über ihn reden“, sagt Trainer Aito Garcia Reneses.

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