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Der nächste Versuch. Martin Hermannsson hofft mit Alba auf einen Titel.
© Contrast/Imago

Saisonauftakt im Pokal gegen Würzburg: Alba Berlin ist hungrig auf Erfolg

Bei den Berlinern ist die Euroleague das große Thema, doch zuerst wartet das Pokal-Achtelfinale. Dabei ist Alba ausnahmsweise ausgeruhter als der Gegner.

Es ist eine ungewohnte Situation für die Basketballer von Alba Berlin. Wenn sie am Samstag (18 Uhr, live auf Magentasport) Würzburg zum ersten Spiel der Saison in der Max-Schmeling- Halle erwarten, werden sie das ausgeruhtere Team sein – zum ersten und vielleicht letzten Mal in dieser langen Spielzeit. Während die Würzburger am Donnerstagabend in Oldenburg bereits in die Bundesliga gestartet sind, geht es für Alba mit dem Pokal-Achtelfinale am Samstag gerade erst los. Die Vorfreude ist den Berlinern bereits anzumerken. „Wir sind hungrig“, sagt Martin Hermannsson. „Und wir wollen die Saison stark beginnen.“

Dreieinhalb Monate nach den verlorenen Meisterschaftsendspielen gegen Bayern München ist Alba bereit für den nächsten Angriff. Um die 80 Spiele – und damit noch mal zehn mehr als in der bereits strapaziösen vergangenen Saison – erwarten das Team vermutlich in den kommenden neun Monaten. Dazu Reisen quer durch Europa, wenig Training und noch weniger Zeit für Erholung. „Aito ist schon ein paar Jahre dabei und weiß, wie er die Belastung steuern muss“, ist sich Hermannsson sicher. Außerdem erlaube der mit nun 14 Profis etwas größere Kader mehr Rotation.

Zumindest theoretisch, denn aktuell hat Alba schon wieder mit ein paar personellen Problemen zu kämpfen. Stefan Peno ist nach seiner schweren Knieverletzung im vergangenen Februar noch lange nicht zurück im Mannschaftstraining, er selbst hofft auf eine Rückkehr im November. Bei Jonas Mattisseck, Kenneth Ogbe und Peyton Siva sind die körperlichen Beschwerden deutlich weniger ernst, machen Trainer Aito Garcia Reneses allerdings trotzdem ein paar Sorgen. „Jonas und Kenny werden wahrscheinlich spielen können, bei Peyton wird es eng“, sagt der Spanier.

Zudem ist die Integration der Neuzugänge bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Der schwedische Dreierspezialist Marcus Eriksson ist in diesem Prozess schon relativ weit, kennt den spanischen Stil von Reneses aus vielen Jahren in der dortigen Liga ACB und hat zudem als einziger Alba-Profi neben Kapitän Niels Giffey schon wichtige Euroleague-Erfahrung. Anders sieht es bei Tyler Cavanaugh und Makai Mason aus, die beide erstmals außerhalb der USA spielen. „Sie machen einen guten Job, aber in Europa wird ein ganz anderer Basketball gespielt und die Anpassung wird dauern“, bremst Reneses die Erwartungen. Perspektivisch dürfte aber vor allem der NBA-erfahrene Cavanaugh ein wichtiger Faktor werden, weil er auf der Center- sowie auf der Power-Forward-Position spielen kann. „Er kann gut aus der Distanz werfen, öffnet damit das Feld und gibt uns damit eine neue Dimension“, sagt Luke Sikma. In der Bundesliga werden zudem auch die Doppellizenz-Spieler Malte Delow, Lorenz Brenneke und Kresimir Nikic zu Einsätzen kommen, um die etablierten Profis punktuell zu entlasten.

Die Ambitionen bei den Alba-Basketballern sind definitiv nicht kleiner geworden, auch wenn das Team in der Euroleague als klarer Außenseiter startet. „Wir wollen zeigen, dass wir auf dem höchsten europäischen Level mithalten können und national werden wir alles geben für einen Titel“, sagt der Isländer Hermannsson. Der kürzeste Weg dorthin führt über den Pokal, mit nur vier Siegen könnte das Team nach fünf zweiten Plätzen in zwei Jahren endlich eine Trophäe in die Luft recken.

Die Voraussetzungen für Alba sind gut, der Großteil des Teams spielt nun im zweiten Jahr zusammen und hat Reneses’ Stil verinnerlicht. Gegen Würzburg sind die Berliner in jedem Fall klarer Favorit – und das nicht nur wegen des gegnerischen Spielplans.

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