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Klärungsbedarf. Caki (l.) und Vargas bei der Fehleranalyse.
© imago/Bernd König

Top Four in der Arena am Ostbahnhof: Alba Berlin hofft auf ein Wunder gegen Bayern München

Alba spielte zuletzt schlechten Basketball und ist beim Top-Four-Turnier in Berlin krasser Außenseiter. Hoffnung macht der Blick ins vergangene Jahr.

Für den Sport im Allgemeinen und für Alba Berlin im Besonderen kann man nur hoffen, dass Himar Ojeda falsch liegt. Der Sportdirektor von Alba sagte am Mittwoch nach der Niederlage der Berliner Basketballer im Heimspiel gegen Aufsteiger Jena: „Im Sport gibt es keine Wunder. Es geht um harte Arbeit und darum, intelligente Lösungen zu finden.“

Nun hat Alba Berlin nicht nur das Spiel gegen Jena geradezu grotesk noch aus der Hand gegeben, sondern zuvor gegen München, Bonn und Valencia Niederlagen hinnehmen müssen, die man im Sport gemeinhin als Klatschen bezeichnet. Die vergangenen Spiele lassen den Schluss zu: Alba Berlin liegt das Malochen und das Finden intelligenter Lösungen derzeit nicht besonders. Das wiederum heißt auch: Beim Pokalturnier an diesem Wochenende in der Arena am Ostbahnhof braucht Alba – ein Wunder.

Am Samstag um 17 Uhr startet die Mannschaft von Trainer Ahmet Caki im Halbfinale gegen Bayern München in das Top-Four-Turnier, um 20 Uhr treffen dann Bamberg und Ludwigsburg im zweiten Halbfinale aufeinander. „Wir gehen nicht mit großem Selbstvertrauen in das Spiel“, untertreibt Ojeda gewaltig.

Gegen die Münchner hatte Alba am vergangenen Sonntag 56:80, im Hinspiel im Oktober sogar 58:97 verloren. Bayern München, daran bestehen wenig Zweifel, bewegt sich zumindest in dieser Saisonphase auf einem anderen Level als Alba.

"Der Pokal befolgt seine eigenen Regeln"

In Tagen wie diesen dürften den Berlinern die kühlen Analysen ihres Sportdirektors wenig weiterhelfen. Es bedarf wohl der Hoffnung, dass der Pokal gesondert vom Rest zu betrachten ist und dass sich diese Hoffnung auch aus der noch jungen Vergangenheit speist. „Wir haben in der vergangenen Saison im Pokal gezeigt, dass er seine eigenen Regeln befolgt“, sagt Albas Akeem Vargas. Tatsächlich war Alba in der vergangenen Saison als großer Außenseiter zum Top Four nach München gereist und schaffte dort mit viel Willen und Coolness die Überraschung mit Siegen gegen Frankfurt und Gastgeber München.

Mit seiner bissigen Art war Vargas ein wichtiger Teil dieser Alba-Mannschaft, deren impulsiver Trainer Sasa Obradovic großen Wert auf die Verteidigung legte. Und es hört sich schon ein wenig wehmütig an, wenn Vargas nun sagt: „Er war ein herausragender Coach. Jetzt haben wir einen anderen Coach.“ Der andere ist Ahmet Caki, mit ihm spielt Alba bislang eine Saison mit vielen Aufs und Abs. Die Aufs wiederum waren nicht derart ausgeprägt, als gäben sie Anlass zu der Annahme, dass Alba im Pokal einfach „den Schalter umlegen“ kann, wie Vargas fordert. „Jetzt brauchen wir eine andere Körpersprache, mehr Kampf“, sagt der Shooting Guard.

Das größte Manko im Spiel von Alba ist die Verteidigung, die Berliner holen auch kaum Rebounds, gehören in dieser Kategorie zu den schlechtesten Teams der Liga. Das Problem ist längst bekannt, doch Alba schafft es nicht, es zu beheben. Hinzu kommt, dass Caki ohne seinen verletzten Spielmacher Peyton Siva auch in der zuvor zuverlässigen Offensive die Optionen fehlen. „Es wird besser. Aber er hat immer noch Schmerzen. Wir hoffen, dass er im Pokal wieder auflaufen kann“, sagt Sportdirektor Ojeda über Siva.

Die Zeichen stehen also nicht gut für Alba, auch wenn Vargas betont: „Pokal ist, wenn du nur zwei Spiele gewinnen musst, um einen Titel zu gewinnen. Das müssen wir uns immer vor Augen halten.“

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