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Albas Trainer Aito Garcia Reneses ist vom Tabellenstand seiner Mannschaft selbst ein wenig überrascht.
© dpa

Spiel gegen Meister Bamberg: Alba Berlin hat keine Zeit zum Lernen

Alba Berlins Basketballer sind gut in die Saison gestartet. Doch jetzt kommen die wirklich dicken Brocken. Zunächst geht es am Sonntag nach Bamberg.

Aito Garcia Reneses brachte sogar noch eine kleine Entschuldigung vor. „Ich erzähle gerade jedes Mal das Gleiche, aber es ist eben einfach die Wahrheit“, sagte Alba Berlins Trainer zu den Journalisten, nachdem er am Donnerstag im Trainingszentrum in der Schützenstraße ihre Fragen beantwortet hatte. Tatsächlich lässt der 70 Jahre alte Spanier schon seit Saisonbeginn so gut wie keine Gelegenheit aus, um immer wieder auf die schwierig verlaufene Vorbereitung – mit Verletzungen und späten Transfers – und die dadurch beeinträchtigte Entwicklung seines Teams hinzuweisen.

Wie gerne würde Reneses mit seiner erst seit wenigen Wochen wieder vollzähligen Mannschaft mal für ein paar Tage am Stück trainieren. Um „die schlechte Vorbereitung zu kompensieren“, an den Finessen des von ihm etablierten Teambasketballs zu feilen und insgesamt den ihm so wichtigen Lernprozess seiner Spieler voranzutreiben. Allein, es fehlt die Zeit dazu: Zehn Spiele innerhalb von nicht einmal vier Wochen mussten die Berliner seit Saisonstart bestreiten. Dass das Team nun zwischen dem Sieg im Eurocup am vergangenen Dienstag in Limoges und der anstehenden Partie am Sonntag in Bamberg (15 Uhr/live bei Sport1) einmal vier Tage in Folge spielfrei hatte, erscheint da fast als Luxus.

Bamberg, München, Bayreuth und dann Oldenburg

Dennoch sind die Berliner stark in die Saison gestartet: In der Liga wie im Eurocup gab es nur jeweils eine Niederlage, ansonsten meist überzeugende Siege. „Wir haben unsere Entwicklung als Team geopfert, um zu Saisonstart gute Spiele liefern zu können“, sagt Reneses. „Wir haben die Strategie insofern verändert, dass wir nicht mehr für die nächsten Monate, sondern für die nächsten Wochen arbeiten.“

Zu wichtig sei es zunächst gewesen, dass das unerfahrene Team nicht durch mehrere Niederlagen gleich zu Saisonbeginn in einen Negativstrudel gerät, der das ganze Projekt von Anfang an gefährdet hätte. Dennoch, sagt Reneses, müsse sich die Herangehensweise in den nächsten Monaten ändern. Denn mit der Situation sei er zwar „jetzt zufrieden, aber nicht mit Blick auf die weitere Saison“.

Dass er mit seiner Mannschaft nun als Tabellenführer zum Aufeinandertreffen mit dem holprig gestarteten Meister Bamberg fährt, überrascht den Trainer. „Ich muss zugeben, dass wir jetzt in der Tabelle vielleicht sogar besser aussehen, als wir es wirklich sind“, sagt Reneses. „Wir machen nämlich immer noch Fehler. Und in Bamberg können wir nur gewinnen, wenn wir davon nicht zu viele machen.“

Das Spiel bildet zugleich den Auftakt für Albas knackige kommende Ligawochen, wenn mit München, Bayreuth und Oldenburg weitere starke Gegner warten. Center Dennis Clifford freut sich deshalb bereits auf Bamberg: „Für uns ist das ein guter Test, zu sehen, wie wir zurechtkommen, wenn wir gegen Topteams gefordert sind. Ich bin gespannt darauf, gegen sie zu spielen.“

Leonard Brandbeck

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