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Was tun? Die Anweisungen des Kölner Trainers Mike Stewart gehen offenbar an seinen Spielern vorbei.
© Uwe Anspach/dpa

Kölner Haie verlieren 15. Spiel in Serie: Abreise unter Polizeischutz

Nach der Derby-Niederlage in Düsseldorf haben Kölns Eishockey-Spieler kaum noch Chancen auf die Playoffs. Es droht ein bitterer Rekord – und die Fans pöbeln.

Auf dem Weg zum Negativrekord in der Deutschen Eishockey Liga schlägt den Profis der Kölner Haie Spott und Aggressionen der eigenen Fans entgegen. Nach der 15. Niederlage in Serie am Sonntag im Derby bei der Düsseldorfer EG konnte das Team um Nationalmannschafts-Kapitän Moritz Müller nur unter Polizeischutz abreisen.

Nach dem 1:4 (0:2, 1:1, 0:1) im 227. Derby versperrten rund zwei Dutzend aufgebrachte und aggressive Haie-Anhänger zunächst den Weg zum Teambus. Die Spieler wartete etwa eine Viertelstunde im Kabinentrakt, ehe rund 15 Polizisten die pöbelnden Fans zurückhalten konnten. „Ihr macht unseren Verein kaputt, ihr Wichser“ riefen die Fans unter anderem, als die Spieler den Bus betraten.

„Ihr macht euch lächerlich“

Schon nach dem Spiel drehten die Haie-Profis auf dem Weg zu den rund 1500 Kölner Fans unter den 13.205 Zuschauern wieder ab, als sie heftig ausgepfiffen worden waren. „Das war extrem bitter heute. Wir wussten alle, wie wichtig das Spiel heute war“, klagte Haie-Trainer Mike Stewart nach dem erneut ganz schwachen Auftritt seines Teams.

Sieben Spieltage vor dem Ende der Vorrunde besteht nur noch theoretisch Hoffnung auf den Einzug in die Playoffs. Zudem droht ein Negativrekord in der DEL - der liegt bei 18 Niederlagen am Stück. Am Mittwoch müssen die Haie in Ingolstadt antreten.

„Wir haben uns viel vorgenommen, aber in den ersten zwei Minuten schon zwei Tore gefressen“, schimpfte Haie-Coach Stewart nach dem Auftritt am Sonntag. Schon nach 121 Sekunden wurde sein Team verspottet. „Wir sind nur ein Karnevalsverein“ und „Ihr macht euch lächerlich“ skandierten die Haie-Anhänger - da stand es nach Toren von Luke Adam (2. Minute) und Patrick Buzas (3.) nach teilweise abenteuerlichem Abwehrverhalten der Haie bereits 2:0 für die DEG.

Nationalspieler Maximilian Kammerer (27.) und Ken Andre Olimb (60.) erhöhten zum Endstand für die DEG, die Bremerhaven überholte und auf Rang fünf sprang. Sieben Spieltage vor dem Vorrunden-Ende haben die Düsseldorfer die Qualifikation für die Pre-Playoffs damit sicher. Bei sieben Punkten Vorsprung auf Platz sieben wird auch die direkte Viertelfinal-Qualifikation immer wahrscheinlicher.

Bremerhaven hatte zuvor gegen Tabellenführer EHC Red Bull München nach hartem Kampf 1:2 (1:1, 0:1, 0:0) verloren. Der Vize-Meister aus München baute damit den Vorsprung auf den Tabellenzweiten Adler Mannheim auf acht Punkte aus.

Meister Mannheim verlor beim Vierten Eisbären Berlin 3:4 (1:1, 1:2, 1:0) nach Verlängerung. Sowohl München als auch Mannheim stehen bereits sicher im Playoff-Viertelfinale. Dies ist auch dem Dritten Straubing Tigers nach dem 7:6-Spektakel (2:2, 3:2, 2:2) gegen den ERC Ingolstadt nur noch theoretisch zu nehmen. (dpa)

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