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Matchwinner. Felix Kroos (l.) springt am höchsten.
© Frank Molter/dpa

1. FC Union: 2:0-Sieg im Topspiel bei Holstein Kiel

Die Berliner überzeugen auswärts auf ganzer Linie und übernehmen vorübergehend Platz zwei. Die Führung erzielt Felix Kroos mit viel Gefühl.

Es sind häufig die seltenen Momente, die wirklich glücklich machen. Das gilt in dieser Zweitliga-Saison auch für den Fußballer Felix Kroos. Viel Zeit ist ja vergangen zwischen dem 5. August 2018 und dem 1. März 2019, jenen Tagen, an denen Kroos seine beiden einzigen Saisontore für den 1. FC Union erzielte. Es waren dafür Tore, die der Berliner Anhang besonders staunend und jauchzend verfolgte. Am 1. Spieltag trat Kroos zu einem Freistoß an und traf sehenswert zum 1:0-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue. Nun, im Spitzenspiel gegen Holstein Kiel, schloss er erneut sehenswert ab. Wieder war es das 1:0, wieder ein wichtiges Tor. Am Ende feierten die Berliner vor 9868 Zuschauern einen verdienten 2:0 (1:0)-Auswärtssieg und schafften damit das Ergebnis aus dem Hinspiel.

Für die Aufgabe in Kiel hatte Unions Trainer Urs Fischer seine Elf im Vergleich zum 1:1 gegen Arminia Bielefeld auf vier Positionen umgestellt. Der frühere Kieler Christopher Lenz verteidigte auf der linken Seite anstelle Ken Reichels, der nicht im Kader stand. Akaki Gogia und Carlos Mané ersetzten auf den Flügelpositionen Joshua Mees und Marcel Hartel, Felix Kroos durfte statt Robert Zulj beginnen.

Andersson trifft zum 2:0

Die Berliner gingen das Topspiel mutig an. In der Anfangsphase attackierten sie die Kieler früh in deren Hälfte und initiierten über Gogias linke Seite die ersten vielversprechenden Angriffe. Von den Gastgebern kam im ersten Durchgang erstaunlich wenig, einzig den trickreichen Masaya Okugawa bekam die linke Berliner Abwehrseite nur unzureichend unter Kontrolle. Konsequenzen blieben allerdings aus, weil Okugawas letzte Pässe selten einen Mitspieler fanden. Lediglich Janni Serra profitierte von einem Okugawa-Pass, scheiterte dann aber am reaktionsschnellen Rafal Gikiewicz im Berliner Tor.

Union strebte wesentlich öfter direkt aufs gegnerische Tor zu. Die größte Chance vergab jedoch Kiels Dominik Schmidt, der eine Berliner Flanke so scharf aufs eigene Tor grätschte, dass Torwart Kenneth Kronholm den Ball gerade noch an den Pfosten lenken konnte. Kurz darauf war der Keeper völlig machtlos. Von der rechten Seite kommend passte Grischa Prömel den Ball exakt vor die Füße von Kroos, der viel Zeit und Platz hatte und den Ball mit der Innenseite seines rechten Fußes aus rund 18 Metern platziert in die linke Ecke schoss. Kurz vor der Pause hätte Kroos beinahe nachgelegt, setzte den Ball nach Gogias Vorlage aus spitzem Winkel aber ans Außennetz.

Dass die Kieler die zweite Halbzeit engagierter angehen würden, zeigte sich früh. Einen harten Schuss Okugawas parierte Gikiewicz, Alexander Mühling schoss kurz darauf knapp übers Berliner Tor. Die Intensität nahm weiter zu, wobei die Berliner das Spiel nie entgleiten ließen. Geschickt verteidigten sie und setzten Mitte der zweiten Halbzeit auch offensiv Akzente. Doch weder Sebastian Andersson noch Christopher Trimmel trafen. Das Duell blieb spannend, wobei die letzte Welle der Kieler ausblieb.

Stattdessen sorgte Andersson in der Schlussphase für die Vorentscheidung, als er den Ball locker zum 2:0 ins Tor schob. Kurz zuvor waren noch Marcel Hartel (am Pfosten) und Robert Zulj (an Kronholm) gescheitert. Wenig später war Schluss und der 1. FC Union auf Platz zwei vorgerückt. Dort bleiben die Berliner mindestens bis Montag, wenn sich der Hamburger SV mit einem Heimsieg gegen Greuther Fürth wieder vorbeischieben kann. Unabhängig davon haben sie gut begonnen, die wegweisenden Wochen für den 1. FC Union. Auch dank eines seltenen wie genialen Moments von Felix Kroos. (Tsp)

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