1. FC Union - Arminia Bielefeld 1:1: Uwe Neuhaus nimmt immer etwas mit
Die Berliner führen zunächst gegen Bielefeld, verpassen aber einen Heimsieg gegen ihren Ex-Trainer Uwe Neuhaus. Der kommentiert den Punkt humorvoll.
Uwe Neuhaus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Er hat ’nen Doppelnamen, er heißt Uwe Uwe“, dröhnte es eine halbe Stunde vor Spielbeginn aus den Stadionlautsprechern und es bedurfte keiner weiteren Erklärung, dass das Lied dem langjährigen Berliner Trainer gewidmet war. Gute zwei Stunden später hatte Neuhaus noch immer gute Laune. Mit seinem neuen Klub Arminia Bielefeld ärgerte er seinen früheren Arbeitgeber gehörig. Vor 21.286 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei kam der 1. FC Union am Freitagabend nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus. Die Berliner sind nun zwar saisonübergreifend seit 19 Heimspielen in der Zweiten Liga ungeschlagen und bleiben Tabellenzweiter. Schon am Samstag kann der 1. FC Köln jedoch an ihnen vorbeiziehen. „Die zweite Halbzeit war einfach schwach. Manchmal muss man auch mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte Unions Trainer Urs Fischer.
Der Schweizer veränderte seine erfolgreiche Startelf aus der Vorwoche auf einer Position. Carlos Mané, der in Duisburg mit muskulären Problemen ausgewechselt worden war, hatte zwar in den vergangenen Tagen mit dem Team trainiert, stand aber nicht im Kader. Dafür rückte Joshua Mees zum ersten Mal in diesem Jahr in die Startelf.
Joshua Mees bringt Union in Führung
Beide Teams spielten mit nahezu identischen Formationen und neutralisierten sich anfangs. Union ließ die gegnerischen Abwehrspieler den Ball ungestört hin- und herschieben, machte das Zentrum aber sehr gut zu. Offensiv agierten die Berliner ungewohnt linkslastig. Kapitän Christopher Trimmel erwischte einen seiner seltenen schwächeren Tage, dafür war Ken Reichel sehr aktiv. Der Linksverteidiger war es dann auch, der Mitte der ersten Halbzeit das 1:0 vorbereitete. Seine perfekte Flanke aus dem Halbfeld köpfte Mees hart und zentral auf Stefan Ortega, den zurückspringenden Ball drückte er mit dem Knie ins Tor.
Die Gäste hatten nun deutlich mehr Ballbesitz, konnten damit allerdings nicht sonderlich viel anfangen. Bielefelds bester Fußballer, Reinhold Yabo, holte sich die Bälle teilweise zwischen den eigenen Innenverteidigern ab. Union blieb gefährlicher, verpasste durch Grischa Prömel und Sebastian Andersson jedoch das zweite Tor.
Das hätte sich unmittelbar nach der Halbzeitpause fast gerächt. Einen Weitschuss von Jonathan Clauss parierte Rafal Gikiewicz mit etwas Mühe, der Nachschuss von Andreas Voglsammer trudelte gegen den Pfosten und irgendwie gelang es Union, die Situation doch noch zu klären. Die Berliner spielten nun viel zu passiv und Co-Trainer Sebastian Bönig versuchte, seine Spieler verbal und mit wilden Ruderbewegungen der Arme aufzuwecken – vergeblich. Nach einer Stunde glich Bielefeld aus. Clauss leitete den Angriff auf der rechten Seite selbst ein, über Yabo und Voglsammer kam der Ball zurück zum Außenverteidiger, der Gikiewicz keine Chance ließ.
Fischer reagierte und brachte Suleiman Abdullahi für Mees und kurz darauf gab Union durch Prömel und Friedrich wieder offensive Lebenszeichen von sich. Bielefeld blieb aber gefährlicher. Als Yabo allein Richtung Tor lief, entschied das Schiedsrichtergespann auf Abseits – eine sehr knappe Entscheidung. Zehn Minuten vor Schluss setzte Yabo erneut zum Sprint an, sein Schuss streifte allerdings nur das Außennetz. Union wackelte, hatte in der Schlussphase durch Abdullahi aber selbst noch eine gute Chance.
Doch es blieb beim 1:1 und Neuhaus sorgte noch für ein paar Lacher. „Fest steht, dass ich hier immer was mitnehme – und wenn es meine Frau ist.“
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