DFB-Pokal: 1. FC Union siegt 4:2 bei Carl Zeiss Jena
Zweimal kommt der Drittligist aus Jena gegen die Berliner zurück, doch dann bringt Simon Hedlund Union mit einem Doppelpack in die zweite Runde.
Beinahe wäre der 1. FC Union Berlin mal wieder in der ersten Runde des DFB-Pokals ins Stolpern geraten. Doch zum Hinfallen reichte es am Sonntagabend beim FC Carl Zeiss Jena im Ernst-Abbe-Sportfeld nicht. Am Ende zog Union mit einem 4:2 (3:2)-Auswärtserfolg in die nächste Runde ein. Sebastian Andersson, Felix Kroos und zweimal Simon Hedlund sicherten mit ihren Treffern das Weiterkommen. Für Jena hatten Maximilian Wolfram und Christopher Trimmel mit einem Eigentor zwischenzeitlich den Ausgleich erzielt.
„Wir haben eine schwierige Aufgabe gut gemeistert. Wenn du im Pokal weiter bist, musst du auch zufrieden sein“, sagte Unions Trainer Urs Fischer. Souverän hatte sich der favorisierte Zweitligist gegen den Drittligaklub nicht präsentiert. Der 1. FC Union hätte eigentlich gewarnt sein müssen. In der Saisonvorbereitung waren die Berliner bereits auf Jena getroffen und nicht über ein Unentschieden hinausgekommen. Aber Vorbereitung hat nichts zu heißen, hatte Fischer vor dem Pokalspiel gesagt. Vielleicht waren die Unioner deshalb nicht ganz auf das eingestellt, was sie phasenweise erlebten.
Hedlund trifft mit dem Pausenpfiff
Union ließ den Gastgeber zum Auftakt gewähren. Jena schob den Ball munter durch die eigenen Reihen. Gefährlich aber wurden die Thüringer vor dem Tor erst mal nicht. Auch Tempo nahm das Spiel nicht auf. So kam Andersson unverhofft aus kurzer Distanz zum Kopfballtreffer. Aber Sicherheit gab die Führung den Berlinern nicht. Im Gegenteil: Jena ließ sich nicht entmutigen und schlug durch Wolfram zurück. Unions Abwehr sah, anders als zuletzt in der Liga, nicht glücklich aus. Zu ihrem Glück hatte auch Jenas Defensive keinen guten Tag erwischt. Felix Kroos brachte Union nach einer guten halben Stunde wieder in Führung – ehe Jena erneut zum Ausgleich kam. Nach einem Schuss der Hausherren wehrte Torwart Rafal Gikiewicz den Ball genau vor die Füße von Trimmel ab. Unions Kapitän konnte nicht mehr reagieren und traf unglücklich ins eigene Netz.
Die 10 000 Zuschauer kümmerte das nicht. Sie jubelten und wähnten sich schon fast in der Pause. Dann zeigte Schiedsrichter Felix Brych nach einem Foul an Akaki Gogia auf den Elfmeterpunkt. Hedlund traf flach ins rechte Eck.
Leichte Entwarnung bei Felix Kroos
Union ging mit der knappen Führung in die Pause. Zufrieden konnten die 1500 Mitgereisten aber nicht sein. „Die Halbzeit war ausgeglichen“, meinte Trainer Urs Fischer. Dass Felix Kroos nach seinem Treffer angeschlagen ausgewechselt wurde, trug nicht eben zur Laune bei. Auch wenn der Trainer vorsichtig entwarnte: „Er hatte Mühe mit der Sicht. Aber für das nächste Spiel gegen St. Pauli sollte nichts entgegenstehen.“
Nach der Pause hatte Union mehr Zugriff auf das Spiel und kam über Andersson und Hedlund zu Chancen. Doch auch Jena bemühte sich weiter. Wenn überhaupt, dann war es am Ende die Cleverness, die Jena fehlte und Union rettete: In eine weitere Sturm- und Drangphase der Gastgeber traf Hedlund zur Vorentscheidung. Jedes Mal hatte Union genau dann gekontert, wenn der Außenseiter aufbegehrte. „Es war wichtig, dass wir in den entscheidenden Phasen die Ruhe bewahrt haben. Ob das ein neues Markenzeichen von Union wird, da können wir nach zehn Spielen nochmal drüber reden“, sagte Fischer.