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Die schon wieder. Sieben Wochen nach dem Testspiel gegen den Drittligisten trifft der 1. FC Union um Felix Kroos heute auf Carl Zeiss Jena.
© Jan Hübner/Imago

DFB-Pokal in Jena: Der 1. FC Union rotiert nur dosiert

Die Berliner setzen am Sonntag im DFB-Pokal in Jena auf Stabilität und verändern die Stammelf nur punktuell. Einer hofft bereits auf die Hertha.

Urs Fischer lachte kurz. „Na hoffentlich ist Felix nicht zufrieden“, sagte Unions Trainer. „Der Anspruch jedes Profis muss es sein, von Anfang an zu spielen.“ Das hat Felix, Nachname Kroos, zuletzt nicht. Gegen Ende der Vorbereitung bremste ihn eine Leistenverletzung kurz aus und so war der ehemalige Kapitän seinen Stammplatz erst mal los. Zum Zweitligaauftakt gegen Aue kam er spät ins Spiel, erzielte mit einem perfekten Freistoß dann aber den Siegtreffer. In Köln musste er bis in die 90. Minute auf seine Einwechslung warten. An diesem Sonntag könnte sich das ändern. In der ersten Runde des DFB-Pokals ist der 1. FC Union Berlin bei Drittligist Carl Zeiss Jena zu Gast (18.30 Uhr, Sky) und Kroos steht vermutlich ebenso in der Startelf wie der in der Vorbereitung lange verletzte Florian Hübner.

Fischer äußert sich wie üblich nicht konkret zur Aufstellung. Eine weitreichende Rotation hat er zwar ausgeschlossen, zwischen den Zeilen lässt sich aber eine Tendenz erkennen. Das gilt vor allem für Innenverteidiger Hübner. Im Testspiel gegen den Regionalligisten VSG Altglienicke kam der Neuzugang von Hannover 96 eine Hälfte zum Einsatz. „Er hatte sechs Wochen nicht mehr gespielt, da waren die 45 Minuten am Dienstag enorm wichtig“, sagt Fischer. Eigentlich war Hübner im Abwehrzentrum als feste Größe eingeplant, zuletzt ersetzte ihn Michael Parensen so zuverlässig, wie Michael Parensen seine Aufgaben eben erledigt. Dennoch soll Hübner so schnell wie möglich zur Topform finden – und da kommt der Pokal gerade recht.

Urs Fischer erwartet enges Spiel

Auch Torwart Jakob Busk kann sich berechtigte Hoffungen auf einen Einsatz machen. Das Duell mit Rafal Gikiewicz hat der Däne in der Vorbereitung verloren, im Pokal ist ein Einsatz aber durchaus möglich. Wie viele andere Trainer auch verschaffte Fischer seiner Nummer zwei auf seiner letzten Station beim FC Basel in den ersten Pokalrunden Spielpraxis. Auch bei Union stand der Ersatztorwart in den vergangenen Spielzeiten im Pokal zwischen den Pfosten. „Natürlich ist das eine Überlegung“, sagt Fischer.

Dass der Schweizer aber die halbe Startelf austauscht, wie das sein Vor-Vorgänger Jens Keller in der vergangenen Saison gegen Saarbrücken tat, ist nahezu ausgeschlossen. Manuel Schmiedebach und Ken Reichel hatten nach dem Spiel in Köln zwar leichte Probleme, sind aber einsatzbereit. Gerade zu Beginn der Spielzeit setzt Fischer auf Stabilität, vor allem defensiv stand die Mannschaft in den bisherigen zwei Pflichtspielen sehr gut.

„Ich gehe davon aus, dass es ein ganz enges Spiel wird“, sagt der Trainer. Der Unterschied zwischen Zweiter und Dritter Liga sei nicht so groß und schon in der Schweiz habe er den deutschen Pokal verfolgt und dabei bemerkt, wie viele Favoriten in der ersten Runde gegen unterklassige Mannschaften ausscheiden. „Es braucht dieselben Voraussetzungen wie gegen Aue und Köln. Wenn wir auch nur ein bisschen nachlassen, wird es schwer“, mahnt Fischer.

Hedlund hofft bereits auf ein Derby gegen Hertha

Dass beide Teams bereits im ersten Testspiel aufeinandertrafen, spiele keine große Rolle. „Das sind ganz andere Vorzeichen als zu Beginn der Vorbereitung“, sagt Fischer. Als kleine Warnung dürften das 1:1 Anfang Juli bei den Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum des Berliner FDGB-Pokalsiegs sowie die letzten Ergebnisse von Jena aber allemal genügen.

„Ich finde, die waren ganz gut und werden in der Dritten Liga eine starke Rolle spielen“, sagt Simon Hedlund. Unions schwedischer Offensivspieler erinnert sich noch gut an die Pokalspiele der vergangenen zwei Jahre: An die rumpeligen Erstrundensiege nach Verlängerung gegen Duisburg und Saarbrücken, aber auch an die Auswärtsspiele bei Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen, als Union gut mit den ambitionierten Erstligisten mithielt und nur knapp scheiterte. „Für mich und das ganze Team ist der Pokal wichtig. Wir wollen in die nächste Runde, da macht es keinen Unterschied, ob wir wie gegen Köln vor 50.000 Zuschauern spielen oder vor 10.000“, sagt Hedlund. Für den Fall eines Erfolges in Jena hat der Schwede bereits zwei Wünsche: Endlich mal ein Heimspiel im Pokal – und ein Derby. „In unserem Stadion gegen Hertha, das wäre doch was“, sagt Hedlund.

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