Mit Personalsorgen zum FCK: 1. FC Union Berlin: Schulter und Abwehr gesprengt
Unions Rechtsverteidiger Christopher Trimmel fällt beim FC Union länger aus. Das ist für die Berliner bitter, weil ihnen die Alternativen fehlen.
Schultereckgelenkssprengung ist so ein Wort, das schon beim Aussprechen weh tut. Ganz gleich, ob man selbst davon betroffen ist. Jens Keller verzog jedenfalls leicht das Gesicht, als er von der Verletzung seines Verteidigers Christopher Trimmel sprach. Der Österreicher werde in den kommenden Wochen ausfallen, sagte der Trainer des 1. FC Union Berlin und damit auch nicht für das Auswärtsspiel am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern (13 Uhr) zur Verfügung stehen.
Trimmels Verletzung ist schmerzhaft und für Trainer Keller kaum zu verschmerzen , weil ihm auf der Position des rechten Außenverteidigers die Alternativen fehlen. Gerade jetzt, da seine Mannschaft nach der 0:1-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf in Kaiserslautern unbedingt punkten muss, um als Vierter den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen nicht abreißen zu lassen.
Eigentlich ist Union auf dieser Position wie auf fast allen gut aufgestellt, nur kommt Trimmels Ausfall zur Unzeit, weil auch Benjamin Kessel nach seiner langwierigen Fußverletzung noch nicht bereit steht. „Er hatte keine Vorbereitung und nach zwei schweren Verletzungen innerhalb kurzer Zeit fällt es ihm körperlich noch unheimlich schwer, das geforderte Tempo zu gehen“, sagt Keller. Für einen Einsatz von Beginn an sei Kessel, der schon wieder mit der Mannschaft trainiert, keine Alternative.
Es ist bitter für Keller, dass weder Kessel noch Trimmel zum gleichen Zeitpunkt einsetzbar sind. Galt ihr Duell um den Platz als Rechtsverteidiger vor der Saison als das mit am meisten Spannung erwartete, weil sportlich umkämpfteste. Trimmel, der frühere Nationalspieler Österreichs, gegen Kessel, der in der vergangenen Saison noch Unions Kapitän und mit sechs Toren einer der torgefährlichsten Abwehrspieler der Zweiten Liga war.
Nun kommen laut Keller drei Spieler als Alternativen infrage: die beiden Innenverteidiger Roberto Puncec und Emanuel Pogatetz sowie Angreifer Christopher Quiring. Eine Ideallösung ist keiner von ihnen. „Entscheidend ist, dass der Spieler die neue Position vom Kopf her annimmt und versucht, sich darauf einzustellen. Im Gegenzug dürfen wir von ihm aber auch keine Wunderdinge erwarten“, sagt Keller. Gegen Düsseldorf wechselte Unions Trainer nach Trimmels Verletzung Quiring als rechten Verteidiger ein. Der 25-Jährige brauchte einige Zeit, um mit der ungewohnten Rolle zurechtzukommen. „Dass das nicht seine Eins-A-Position ist, ist klar, aber Christopher ist einer, der immer alles gibt und versucht, seine Aufgabe zu erfüllen“, sagt Keller.
Voll überzeugt wirkt Unions Trainer aber nicht. „Ob er unterm Strich die Lösung ist, kann ich noch nicht sagen“, betont Keller. Eine Umstellung des Systems, von Vierer- auf Dreierkette, sei laut Keller aber kein Thema, obwohl in Person von Fabian Schönheim ein weiterer Innenverteidiger nach überstandener Verletzung wieder fit ist. „Damit beschäftigen wir uns nicht“, sagt Unions Trainer. Vergangene Saison hatten Norbert Düwel und Sascha Lewandowski des Öfteren mit einer Dreierkette spielen lassen, das System ist den Spielern also nicht ganz fremd. Keller setzt dagegen auf eine Viererkette, in dem Wissen, dass sich auch die Spieler damit am wohlsten fühlen. Geholfen hat es bisher nur marginal. Von den Spitzenteams hat der 1. FC Union bislang die meisten Gegentore kassiert.