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Rund 10.000 Menschen sollen in Krampnitz wohnen - irgendwann.
© Pro Potsdam

Neues Potsdamer Stadtviertel: Zunächst keine Sozialwohnungen in Krampnitz

Die Probleme bei der Tram-Anbindung drosseln die Entwicklung des Wohngebiets. Vor allem auf Wohnungen zu günstigen Mieten muss länger gewartet werden.

Potsdam - Das geplante neue Viertel in Krampnitz soll auch den angespannten Wohnungsmarkt in Potsdam entlasten – doch Sozialwohnungen wird es dort erst nach 2029 geben können. Das erklärt die Bauverwaltung im Rathaus in einem für die Stadtverordneten bestimmten Statusbericht zu dem Großprojekt. Über das Papier soll nächsten Mittwoch (24.06.2020) im Hauptausschuss diskutiert werden. 

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Die Tram-Anbindung nach Krampnitz gestaltet sich problematisch. 
Die Tram-Anbindung nach Krampnitz gestaltet sich problematisch. 
© Verkehrsbetrieb in Potsdam (ViP)

Aufbau des Gesamtviertels wohl bis 2038

Hintergrund sind die Probleme bei der Tram-Anbindung, die sich auf 2029 verschoben hat. Um ein Verkehrschaos im Norden zu vermeiden, hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) die Entwicklung vor Ort gedrosselt, demnach sollen bis 2029 maximal 5000 Menschen vor Ort leben. Das bedeute, dass bis dahin „vor allem der denkmalgeschützte Bestand der ehemaligen Kasernenanlage, das Bergviertel und erste Gewerbeeinheiten entwickelt werden können“, heißt es in dem Bericht. Erst später könne es um staatlich geförderten Geschosswohnungsbau gehen, also besonders preisgünstige Sozialwohnungen. Hier sei ein Anteil von 25 Prozent für das Gesamtquartier geplant. Wie berichtet will in der ersten Phase der Entwicklung vor allem die börsennotierte Deutsche Wohnen AG die Altbauten vor Ort sanieren und vermarkten. Hier aber seien Sozialwohnungen ökonomisch nicht tragfähig, so die Verwaltung.

So plant der ViP die Verlängerung der Tramtrasse in den Potsdamer Norden (Stand 03.12.2019).
So plant der ViP die Verlängerung der Tramtrasse in den Potsdamer Norden (Stand 03.12.2019).
© Verkehrsbetrieb Potsdam

Insgesamt geht man im Rathaus laut dem Bericht davon aus, dass der gesamte Aufbau des Viertels bis 2038 dauert – dann könnten dort 4900 Wohnungen für 10.000 Menschen stehen. Vorgesehen ist ein möglichst autoarmes Viertel, doch als schwierig gilt insbesondere die geplante Tram-Anbindung, für die das Rathaus sich unter anderem mit etlichen Grundstückseigentümern entlang der Route verständigen muss. Inzwischen habe die Entwurfs- und Genehmigungsplanung begonnen, bis Ende 2021 soll dies abgeschlossen sein, so die Verwaltung. Dann wolle man das Planfeststellungsverfahren beginnen und Förderung beantragen. Baubeginn könnte dann 2025 sein. 

Acht zusätzliche Straßenbahnen werden gekauft

Für die Strecke werde man bis 2029 acht zusätzliche Straßenbahnen kaufen müssen. Der Start der Ausschreibung für die stufenweise Beschaffung von insgesamt 25 Straßenbahnen, die auch die veralteten Tatratrams des Verkehrsbetriebs (ViP) ersetzen sollen, sei noch dieses Jahr geplant. Bis die Tram fährt, sollen die neuen Bewohner zunächst Busse nutzen. Diese sollen ab Dezember 2023 fahren – mit dem Einzug der ersten Bewohner, so die Verwaltung. 

Zudem kündigt die Stadt an, dass zwei Informationsveranstaltungen zur Tramtrasse, die im März wegen der Coronakrise abgesagt werden mussten, nun im Herbst nachgeholt werden. Für das Großprojekt gebe es eine neue Internetseite. Sie lautet www.tram96.de.

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