Verkehr in Potsdam: Zeppelinstraße soll nicht verengt werden
Die Zeppelinstraße in Potsdam soll verengt werden, das war eigentlich der Plan von Matthias Klipp. Die Rathauskooperation stoppt nun das Vorhaben, zumindest vorerst.
Potsdam - Die umstrittenen Pläne von Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) für eine Einengung der Zeppelinstraße werden von der Stadtpolitik ausgebremst. Die Fraktionen von SPD, CDU und Grünen wollen seine Pläne zur Verengung der Zeppelinstraße stoppen – zumindest vorerst. In einem gemeinsamen Antrag verlangen die Fraktionen, die gemeinsam mit den Potsdamer Demokraten die Rathauskooperation bilden, zunächst eine Art Modellversuch, bevor das Projekt umgesetzt wird. Unter anderem sollen das Park-and-Ride-Angebot sowie der Nahverkehr verbessert werden.
Wie berichtet will Klipp die bislang vierspurige Zeppelinstraße auf drei Spuren reduzieren, wobei der stadtauswärtige Verkehr in Richtung Geltow und Werder größtenteils nur noch einspurig rollen würde. Grund sind die anhaltenden Grenzwertüberschreitungen bei der Schadstoffbelastung in der Straße, so werden unter anderem regelmäßig zu hohe Werte von giftigem Stickstoffdioxid gemessen.
Weniger Autos auf der eingeschränkten Zeppelinstraße
Mit den Einschränkungen will der Grünen-Politiker eine Reduzierung des Verkehrs in der Straße erreichen: Nach Prognosen der Bauverwaltung würden statt 27 000 Fahrzeugen täglich nur noch 22 000 durch die Zeppelinstraße rollen. Dabei geht die Stadt unter anderem davon aus, dass insgesamt 2500 Autofahrer – je die Hälfte aus der Stadt und dem Landkreis Mittelmark – täglich vom Auto auf andere Verkehrsmittel umsteigen werden.
Doch das wollen SPD, CDU und Grüne vor einer Einengung der Straße getestet wissen. „Wir wollen erst einmal stufenweise ausprobieren, welche Maßnahmen welche Wirkung haben“, sagte CDU-Fraktionschef Matthias Finken den PNN. Denn es könnte ja sein, dass die Autofahrer trotz besserer Busverbindung und Parkplatzsituation nicht auf Nahverkehrsmittel umsteigen wollen.
Mehr Busse zwischen Potsdam und Geltow
Laut Antrag soll die Verwaltung deshalb nun erstmal die sogenannte Bike-and-Ride-Anlage am Bahnhof Charlottenhof vergrößern – also mehr Fahrradstellplätze schaffen. Ebenso soll die Ampelschaltung zwischen Forststraße und Breiter Straße verändert werden. Außerdem verlangen die Fraktionen, dass mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark über eine Taktverdichtung der Bus-Linien 631 und 580 sowie eine Busspur zwischen Potsdam und Geltow verhandelt wird. Weiterhin soll die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie über Wildpark und Geltow geprüft werden. Zudem wollen die Stadtverordneten, dass der Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof Pirschheide aufgewertet wird und die Autofahrer dort besser über noch freie Stellplätze informiert werden. Auch die Einführung eines Kombitickets soll mit den Verkehrsbetrieben verhandelt werden – der Parkschein für das Auto würde dann gleichzeitig als Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel gelten.
„Wichtig ist, dass wir die Schadstoffbelastung reduzieren“, sagte Finken. Ob aber die Vereengung dafür die geeignete Maßnahme sei, müsse erst geprüft werden. Möglich sei ja auch, dass Autofahrer einfach akzeptierten, zehn Minuten länger auf der Zeppelinstraße zu stehen, statt auf Bus oder Bahn umzustellen. Die Schadstoffbelastung wäre dann die gleiche.
Antrag im September behandelt
Behandelt wird der Antrag bei der Stadtverordneteneversammlung am 9. September, der ersten nach der Sommerpause. Da SPD, CDU und Grüne zusammen eine Mehrheit haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass er angenommen wird.
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