Potsdam und die Fünfkampf-WM 2018: WM-Gold in der Mixed-Staffel
Dem Potsdamer Fünfkämpfer Fabian Liebig ist zusammen mit Rebecca Langrehr aus Berlin ein Coup gelungen. Bei der Fünfkampf-Weltmeisterschaft in Mexico City gewannen sie den Titel in der Mixed-Staffel. Potsdams WM-Medaillenkonto füllt sich. In Mexiko ist noch mehr möglich.
Fabian Liebig konnte es nicht fassen. "Wir sind als Underdogs gestartet und holen Gold – wahnsinn", sagte der Moderne Fünfkämpfer des OSC Potsdam, nachdem er und die Berlinerin Rebecca Langrehr am Sonntagabend (Ortszeit) überraschend bei der Weltmeisterschaft in Mexico City die Mixed-Staffel gewonnen hatten. Das Duo setzte sich vor Ungarn und Frankreich durch. Liebig hatte bei der WM bereits zusammen mit Matthias Sandten aus Bonn Rang elf des Männer-Staffelwettbewerbs belegt. Für den OSC Potsdam ist es die vierte Staffelmedaille im Rahmen von Pentathlon-Welttitelkämpfen. Allerdings die erste beim Mixed. Zuvor hatten Stefan Köllner (Silber 2012), Marvin Dogue (Gold 2015) und Christian Zillekens (Silber 2017) das Podest der Männer-Doppelkonkurrenz gestürmt.
Dass Fabian Liebig und Rebecca Langrehr ein solcher Coup gelingen sollte, war nicht abzusehen. Langrehr ist erst kurz vor WM-Beginn für die verletzte Alexandra Bettinelli ins deutsche Team gerückt und gab ihr Debüt auf der ganz großen Elite-Bühne. Die Nervosität sei riesig gewesen, gestand sie. Ein psychologischer Trick half ihr. "Ich habe mir dann einfach vorgestellt, dass es eine normale Trainingseinheit ist. Das hat gut geklappt", erklärte die 20-Jährige. "Mein erster WM-Einsatz – und dann direkt Gold. Wir sind überglücklich!" Ihr Teampartner Fabian Liebig brachte damit noch Glanz in eine ansonsten eher enttäuschende Saison. Er hatte sich nicht für einen WM-Einzelstart qualifizieren können, wurde aber zumindest für die Staffeln mitgenommen. Eine goldige Entscheidung. Bislang waren ein dritter Platz im Weltcup sowie die Team-Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2016 seine größten Erfolge.
Goldenen Grundstein auf der Planche gelegt
Der Wettkampftag sei von Anfang an super gewesen, sagte der 24-Jährige. "Alles hat gepasst. Das Fechten war natürlich überragend." Mit dem Beginn auf der Planche legten Liebig/Langrehr den Grundstein für den Titelgewinn. In 25 Duellen sowie der Bonusrunde gewannen sie, nur fünf Gefechte gingen verloren - eine Top-Bilanz. Es folgten starke Leistungen beim Schwimmen und Reiten, sodass die Deutschen mit über einer halben Minute Vorsprung in den abschließenden Laser-Run, die Kombination aus Laufen und Schießen, gingen. Nie geriet Platz eins in Gefahr.
Nach den drei Staffelrennen - Deutschland holte durch die Berlinerinnen Annika Schleu/Ronja Steinborn noch Silber bei den Damen - stehen nun in Mexico City die Einzelwettbewerbe auf dem Programm. Vier Potsdamer Aktive werden zunächst um den Einzug ins Finale der besten 36 Starter kämpfen. Bei den Frauen sind Janine Kohlmann und Anna Matthes dabei. Die Brüder Patrick und Marvin Dogue bei den Herren - sie hegen Medaillenambitionen. Bisher hat der OSC noch nie Edelmetall im WM-Einzel geholt. Das galt auch für die Mixed-Staffel, ehe Fabian Liebig zusammen mit Rebecca Langrehr in Mexikos Höhenluft auf den Höhenflug gingen.
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