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Größter Erfolg. Fabian Liebig wurde beim Weltcup in Kairo Dritter.
©  Andreas Klaer

Moderner Fünfkampf in Potsdam: Zentrum der männlichen Zunft

Potsdam hat sich im Modernen Fünfkampf einen guten Namen gemacht und soll deshalb nun zu einem führenden Bundesstützpunkt werden. Die hohe Leistungsfähigkeit Potsdamer Pentathleten demonstrierte zuletzt Fabian Liebig beim Weltcup in Kairo.

Einen erneuten Beleg für die starke Entwicklung des Modernen Fünfkampfes in Potsdam gab es am vergangenen Wochenende. Auf der zweiten Weltcupstation 2017 in Kairo gelang Fabian Liebig ein beachtlicher Erfolg, indem er Dritter wurde. „Mein erstes Podium im Weltcup – ich kann es gar nicht fassen“, sagte der Sportler des OSC anschließend ungläubig. Nachdem die Potsdamer Pentathleten den Start in die Wettkampfserie – Los Angeles war Gastgeber – noch ausgelassen hatten, sprang somit beim ersten großen Auftritt dieser Saison gleich wieder ein Spitzenresultat heraus.

Davon gab es auch voriges Jahr etliche. Christian Zillekens, der in Kairo wegen Problemen beim Reiten nur auf Rang 26 landete, wurde Weltcup-Fünfter und -Sechster. Patrick Dogue schaffte es sogar zum Finale der Serie auf den zweiten Rang und glänzte dann auch als Sechstplatzierter bei den Olympischen Spielen in Rio, wo Zillekens als zweiter deutscher Teilnehmer ebenfalls am Start war und den 21. Rang einnahm.

Adermann: "Anerkennung und Ansporn"

Potsdam hat sich im Fünfkampf nach vorne gekämpft, einen guten Namen gemacht. Vor allem im männlichen Bereich, wo Patrick Dogue, Fabian Liebig, Christian Zillekens und der Staffel-Weltmeister von 2015, Marvin Dogue, ein junges, aufstrebendes Team bilden, das zuletzt fast komplett die deutsche Männernationalmannschaft darstellte. Daher überrascht es nicht, dass der Standort in Brandenburgs Landeshauptstadt eine zentrale Rolle für die weitere leistungssportliche Fünfkampfausbildung einnehmen soll. Für den jetzigen Bundesnachwuchsstützpunkt ist im Zuge der deutschen Spitzensportreform angedacht, führender Bundesstützpunkt der Herren zu werden. „Das verstehen wir als Anerkennung der hier bisher geleisteten Arbeit und als Ansporn für die Zukunft“, sagt OSC-Cheftrainerin Claudia Adermann.

Das Pendant zu Potsdam ist Berlin. Von dort kommt bereits seit Langem die nationale Frauenelite um Olympiasiegerin und Weltmeisterin Lena Schöneborn, entsprechend soll dort das Zentrum der weiblichen Zunft sein. Die geschlechterspezifische Schwerpunktaufteilung ist laut Claudia Adermann allerdings nicht starr gedacht, wie sie am Beispiel von Janine Kohlmann verdeutlicht. Die EM- und WM-Medaillengewinnerin aus Potsdam müsse künftig nicht voll und ganz in die Bundeshauptstadt umsiedeln, sondern könne auch weiterhin am Luftschiffhafen trainieren. „Es geht insbesondere eher darum, alle Top-Leute für zentrale Lehrgänge an den jeweiligen Standorten zusammenzuführen“, sagt Adermann. Sie betont zudem, dass Potsdam und Berlin schon über die vergangenen Jahre hinweg eng miteinander kooperierten, um dank gemeinsamer Trainingseinheiten Synergieeffekte für die Männer und Frauen zu erlangen. „So soll es natürlich auch weiterhin sein. Das hebt das Trainingsniveau und schafft von der Anzahl der Athleten her wettkampfähnliche Bedingungen.“

WM in Kairo ist der Saisonhöhepunkt

Ein echtes wettkämpferisches Zusammentreffen der Fünfkampfgemeinde steht übernächstes Wochenende in Berlin an. Dann findet auf dem Olympiagelände die Internationale Deutsche Meisterschaft statt. Sie ist ein wichtiger Zwischenschritt auf dem Weg zur diesjährigen Weltmeisterschaft, die Ende August in Kairo steigt – dem Ort des bisher größten Erfolges von Fabian Liebig. 

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