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Kommentar: Klipps Medienschelte: Wie schräg!

Matthias Klipp steht derzeit in der Kritik. Der Baudezernent vermutet nun, dass der Springer-Konzern eine Kampagne gegen ihn fährt. PNN-Autor Alexander Fröhlich meint, dass Klipps Verschwörungstheorie ziemlich schräg ist.

Solche Meldungen schieben wir eigentlich in die Ablage „prominent ignoriert“. Und es gilt für diese Kolumne die Regel – nicht das gleiche Thema zwei Mal hintereinander. Sei’s drum. Denn wenn Potsdams Baudezernent Matthias Klipp nun Medienschelte betreibt und über eine Kampagne gegen seine Personen orakelt – dann ist es uns das wert.

Natürlich muss er sich Fragen gefallen lassen zu seinem privaten Hausbau: weil er und seine Behörde nicht von sich aus und von vornherein jeden Anschein vermieden haben, da werde der Chef von seinem Amt bevorteilt. Zudem steht er im Zentrum der Debatte um den Bebauungsplan für ein Projekt des Unternehmers Wolfhard Kirsch. Klipp aber versteigt sich zur steilen These, der Springer-Konzern führe eine Kampagne gegen ihn. Weil die „Bild“-Zeitung seinen unsensiblen Umgang mit der Baugenehmigung samt Befreiung von Vorschriften für sein Privathaus publik machte? Weil über Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Klipp wegen eines gefällten Baumes berichtet wurde, auch über sein Lavieren bei der Gewinnabschöpfung für Kirschs neues Wohngebiet?

Fehlende Sensoren

Und das soll, wie der mit diesem „Bild“-Bericht herumwedelnde Klipp meint, nun dazu geführt haben, dass die Stadtverordneten Kirschs B-Plan nicht abgesegnet, sondern nur auf Wiedervorlage gesetzt haben? So sieht es aus, das Welt- und Feindbild des Grünen-Baudezernenten: Alles nur, weil er dagegen sei, dass Springer-Vorstand Mathias Döpfner Teile des Pfingstberges samt einer Villa sanieren und privat nutzen will. Wie schräg!

Fehlt nur noch „Lügenpresse“. Dabei vermeidet es Döpfner tunlichst, sich im Streit um sein Privatprojekt von einem Medium seines Konzerns flankieren zu lassen. Das ist der Unterschied: Klipp fehlen für derlei Feinheiten die Sensoren. Wie bei seinem Hausbau. Eine Klasse für sich.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

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