Anwohner drohen mit Klagen: Widerstand gegen Umzug des Volleyballareals
Der Umzug des Beachvolleyballfeldes im Potsdamer Volkspark erregt die Gemüter einiger Anwohner. Es drohen Klagen.
Potsdam - Anwohner, die den Umzug der Beachvolleyballanlage im Volkspark an die Erich-Mendelsohn-Allee ablehnen, haben gegen die erteilte Baugenehmigung nun Widersprüche bei der Stadtverwaltung eingelegt. Das sagte Anwohnersprecher Helmut Zimmermann am Montag auf PNN-Anfrage. Sollte die Stadt diese zurückweisen, würden mindestens fünf Anwohner klagen wollen. Weil aus ihrer Sicht der Wert der Immobilien vor Ort sinken werde, sei man bereit, einen fünfstelligen Betrag in gerichtliche Auseinandersetzungen zu stecken, sagte Zimmermann.
Zugleich widersprach der frühere Präsident des Arbeitsgerichts Stuttgart auch dem Eindruck, bei ihm handele es sich um einen „saturierten Neu-Potsdamer mit westlichen Wurzeln“, der egoistische Interessen verfolge. „Ich tue dies im Auftrag von alteingesessenen Potsdamern, die berufstätig sind, um ihre Nachtruhe fürchten und Angst vor dauerndem Lärm haben.“ An einigen Häusern der Mendelssohn-Allee sind auch Protestplakate angebracht.
Der Umzug der Beachvolleyballanlage ist im Zuge der Verkleinerung des Volksparks nötig geworden, lange hatten Stadt und Betreiber nach einem neuen Standort gesucht. Inzwischen haben sich auch diverse Unterstützter bei den PNN gemeldet, die gegen die Bedenken argumentieren. So liegt den PNN ein offener Brief von rund 20 Nutzern vor, die vor einem Aus für die Anlage als „massiver Einschnitt in ihre Lebensqualität warnen“. Schon wegen der Lichtverhältnisse sei auch im Hochsommer nicht länger als bis 22 Uhr geöffnet, das entspreche auch der gesetzlichen Nachtruhe. Zu einer Informationsveranstaltung des privaten Betreibers Sebastian Kremin kamen am Montagnachmittag rund 50 Anwohner – vornehmlich kritisch eingestellt, wie Anwesende den PNN berichteten. Betreiber Kremin hatte schon mehrfach gesagt, er wolle respektvoll mit der Nachbarschaft umgehen.
Rubelt sorgte für Unmut
Für Unmut bei den Gegnern hatte auch gesorgt, dass Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) noch in der Stadtverordnetenversammlung Anfang März erklärt hatte, eine Baugenehmigung sei nicht erteilt, es werde eine Befreiung von den dort geltenden Vorschriften des Bebauungsplanes geprüft. Tatsächlich war die Genehmigung schon da. Hier hätten sich Informationen „überschnitten“, sagte dazu jetzt auf PNN–Anfrage eine Rathaussprecherin: „Dies bedauert der Baubeigeordnete.“
Der in der Nähe wohnende Linke-Fraktionsgeschäftsführer Sascha Krämer sagte den PNN, Fragen wie Lärmschutz oder fehlende Parkplätze hätte die Bauverwaltung längst klären müssen. „Leidtragende sind jetzt die Anwohner und der Anlagenbetreiber.“