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Solarthermieanlage der EWP auf dem Gelände des ehemaligen Heizwerks.
© Andreas Klaer

Klimaschutzbericht zeigt Erfolge und Probleme: Weniger Treibhausgas in Potsdam

Potsdam hat Fortschritte gemacht beim Ausstoß von Kohlendioxyd. Doch der Klimaschutzbericht zeigt auch, dass die nächsten Etappen schwieriger werden.

Potsdam - Ganz im Süden der Stadt kann man sehen, wo Potsdams Klimaschutz steht: Auf der einen Seite ragen die verrosteten Rohre des 1995 abgeschalteten Steinkohlekraftwerks in den Himmel, auf der anderen Seite steht die nagelneue Solarthermieanlage der Energie und Wasser Potsdam (EWP). Potsdam hat seinen Kohleausstieg ja schon vor 25 Jahren vollzogen – entsprechend weit ist die Stadt beim Klimaschutz gekommen. Das geht auch aus dem aktuellen Klimaschutzbericht hervor, dessen Ergebnis am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach gehen die CO2-Emissionen in Potsdam weiter zurück. 

Ganz taufrisch sind die Daten allerdings nicht. Wegen der komplizierten Analyse liegen nun die Daten für 2017 vor: Die Treibhausgasemissionen sind leicht auf 884.000 Tonnen gesunken. Pro Kopf sind das 4,7 Tonnen Kohlendioxid (CO2) im Jahr. Das 2005 beschlossene Klimaschutzziel, bis 2020 die Emissionen um 20 Prozent zu senken, sei somit bereits 2017 erfüllt worden. „Dies liegt insbesondere am steigenden Anteil erneuerbarer Energien in der bundesweiten Stromerzeugung“, sagte der zuständige Bereichsleiter Lars Schmäh. Mit diesen Werten liege Potsdam bundesweit auf einem Spitzenplatz. Das habe vor allem strukturelle Gründe: Es gibt wenig Industrie, der Anteil an neuen oder sanierten Gebäuden ist hoch und das Fernwärmenetz gut ausgebaut.

Sanierung am Schlaatz als wichtiger Beitrag

Die nächsten Schritte werden deshalb schwieriger. Wie berichtet hatte Potsdam vor zwei Jahren den sogenannten Masterplan 100 Prozent Klimaschutz beschlossen. In 30 Jahren soll der CO2-Ausstoß um 95 Prozent sinken. Wie aus dem Sachstandsbericht dazu hervorgeht, soll den nächsten großen Beitrag dazu die Sanierung des Plattenbaugebiets am Schlaatz liefern. Dort gebe es noch viele unsanierte Gebäude und entsprechend viel Einsparpotenzial, hieß es. Langfristig soll auch eine niedrigere Betriebstemperatur bei der Fernwärme Energie einsparen. Die EWP sucht gemeinsam mit dem Geoforschungszentrum nach Standorten für die Geothermie. Außerdem hofft die Stadt, dass mehr Unternehmen und Landesbehörden ihren Mitarbeitern Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr anbieten.

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Mit der Solarthermieanlage in Potsdam-Süd wird schon jetzt zehn Prozent der sommerlichen Grundlast in der Fernwärme erzeugt, sagte Rainer Greifenhagen, der bei den Stadtwerken für die Energienetze zuständig ist. Die im Dezember 2019 in Betrieb genommene Anlage sei die fünftgrößte in Deutschland. „Da sind wir schon ein bisschen stolz“, so Greifenhagen. 1044 Kollektoren erzeugen jährlich 2,3 Gigawattstunden an Wärme und vermeiden damit 488 Tonnen Kohlendioxid.

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