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Tor zum Sieg. Manuel Hoffmann erzielte in Rahenow das 1:0 für den SV Babelsberg.
© Jan Kuppert

SV Babelsberg 03: Weiter im Pokalgeschehen

Brandenburgs Rekord-Cupsieger kann davon träumen, diese Saison seinen zehnten Titel zu holen. Mit einem Erfolg bei Oberliga-Spitzenreiter Optik Rathenow zogen die Fußballer des SV Babelsberg 03 ins Halbfinale ein, müssen dort aber auf einen Top-Spieler verzichten.

Von der Bank rannten Almedin Civa, Auswechselspieler und Betreuer mit hoch gerissenen Armen auf den Platz, dort jubelten sich die Spieler ihre Erleichterung lautstark von der Seele. Die Freude über den 1:0 (0:0)-Sieg des SV Babelsberg 03 beim Oberliga-Spitzenreiter Optik Rathenow machte deutlich, wie sehr sich der Fußball-Regionalligist nach der Remis-Serie in der Liga einen Erfolg und den Einzug ins Halbfinale des AOK-Landespokals herbeigesehnt hat. „Ein geiles Gefühl“, bestätigte nach Spielschluss SVB-Verteidiger Lukas Wilton, „das wir ja nun eine Weile nicht mehr hatten.“

Es war ein hartes Stück Arbeit

Neben Nulldrei qualifizierten sich noch zwei weitere Regionalliga-Vertreter für die Cup-Vorschlussrunde: Titelverteidiger Energie Cottbus (3:1 beim Ludwigsfelder FC) sowie Union Fürstenwalde (3:0 bei Stahl Brandenburg). Komplettiert wird das Halbfinale durch den Brandenburgligisten MSV Neuruppin (2:0 gegen Union Klosterfelde).

Bis das Weiterkommen des SV Babelsberg 03 feststand, war es ein hartes Stück. Auf tiefem Rasen im Stadion Vogelgesang wurde es das erwartet schwere Pokal-Match für die Mannschaft von Trainer Almedin Civa. Auf einen kämpferisch eingestellten Gegner vorbereitet, ging der SVB von Beginn an konzentriert zur Sache. Und engagiert, was Kapitän Philip Saalbach – für den an der Schulter verletzten Leonard Koch auf die Sechser-Position gerückt – früh mit einer Verletzung bezahlen musste. In der achten Minute ging er selbst hart in einen Zweikampf, bekam dabei das Knie seines Gegenspielers in den Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. Eine MRT-Untersuchung am heutigen Montag soll Klarheit bringen, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Für ihn kam Tino Schmidt ins zentrale Mittelfeld, der am Samstagnachmittag reichlich Honorar kassiert hätte, würde der SVB Kilometergeld zahlen.

Rote Karte für Torjäger Andis Shala

Die Nulldreier, gut geführt von Farid Abderrahmane, waren schnell die spielbestimmende Mannschaft mit mehr Ballbesitz. Die in der Oberliga bislang ungeschlagene Optik-Elf stand defensiv gut, setzte offensiv jedoch wenig Akzente. Der Plan von Trainer Ingo Kahlisch, über außen Druck zu machen und mit Flanken Torjäger Murat Turhan in Szene zu setzen, ging nicht auf. Die wenigen Chancen in der ersten Halbzeit verteilten sich zu gleichen Anteilen. In der 37. Minute parierte Optik-Keeper Bjarne Rogoll mit beiden Fäusten einen Schuss von Schmidt, auf der anderen Seite klärte kurz danach Marvin Gladrow gegen Jerome Leroy.

Nach dem Wechsel erhöhte der SVB den Druck und nutzte in der 56. Minute einen Moment, „in denen wir in den vergangenen Wochen eher unglücklich agierten“, wie Manuel Hoffmann meinte. Er war zur Stelle, als eine Flanke des erneut stark spielenden Sven Reimann Andis Shala als eigentlichen Adressaten verfehlte, dafür aber Hoffmann genau vor die Füße fiel und der 24-Jährige aus kurzer Distanz abzog. Der Rückstand verlangte von Rathenow nun mehr Initiative, die der Gastgeber auch erkennen ließ, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Dem SVB boten sich Kontermöglichkeiten, spielte diese aber nicht gut aus. Schließlich war es Andis Shala, der mit seinem Dreierpack eine Pokalrunde zuvor gegen den Brandenburger SC Süd 05 zum Weiterkommen des SVB maßgeblich beigetragen hatte und diesmal die Hoffnungen der Rathenower schürte. Von zwei Gegenspielern hart attackiert, verlor Shala an der Außenlinie in der gegnerischen Hälfte den Ball und hakte mit einer Mischung aus Frust und schneller Gefahrenabwehr seinem Gegenspieler Aleksandar Bilbija von hinten in die Füße. Referee Henry Müller (Cottbus) zeigte Rot. Shalas Ärger und auch der seiner Mitspieler war groß. „Ich hoffe, dass ich nur für ein Spiel gesperrt werde“, sagte er später mit Blick auf eine mögliche Finalteilnahme.

Rathenow möchte zurück in die Regionalliga

Die verbleibenden 20 Minuten entwickelten sich mehr und mehr zur Abwehrschlacht für Nulldrei. „Das war nur noch wenig Fußball“, räumte Wilton ein. Doch bis auf einen Schuss von Turhan, der knapp das Tor verfehlte, ließ der SVB nichts zu. Civas Einschätzung eines verdienten Sieges teilte Optik-Trainer Kahlisch. „Das war heute mal ein ganz anderes Spiel als in der Oberliga, wo wir meist dominieren und auch nach einem Rückstand zurückkommen“, sagte er. Das Ziel für Rathenow seit die Rückkehr in die Regionalliga und „heute haben wir gesehen, woran wir dafür arbeiten müssen“, so Kahlisch, der mit dem Auftritt seiner Mannschaft keinesfalls unzufrieden war.

Der SVB überwintert nunmehr im Pokal-Wettbewerb und nimmt den Sieg auch mit in die Regionalliga. „Das sollte uns für die kommenden Spiele Auftrieb geben“, meinten Lukas Wilton und Manuel Hoffmann unisono. 

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