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Der Trend ist kontinuierlich, denn in Brandenburgs Sportvereinen steigen die Mitgliederzahlen von Jahr zu Jahr weiter.
© LSB

Landessportbund Brandenburg: Weichenstellung für die nächste Dekade

In Potsdam kommt die Mitgliederversammlung des Landessportbundes Brandenburg zusammen und soll ein neues Strategiepapier beschließen. Für die Zukunft setzt die märkische Sportvereinigung auch auf Unterstützung durch die neue Landesregierung.

Der Landessportbund Brandenburg (LSB) feiert nächstes Jahr Jubiläum. Sein 30-jähriges Bestehen. „Bisher ist es eine sehr erfolgreiche Geschichte“, sagt der Vorstandsvorsitzende Andreas Gerlach. „Diese soll weitergeschrieben werden“, ergänzt er mit Blick auf den neunten Landessporttag. Am Samstag findet jene LSB-Mitgliederversammlung in der Mensa der Potsdamer Sportschule statt und kann als Weichenstellung für die nächste Dekade verstanden werden. Denn das Strategiepapier „Sportland Brandenburg 2030“ soll beschlossen werden.

Es ist die Anknüpfung an den Leitfaden „Sportland Brandenburg 2020“, der vor fünf Jahren verabschiedet worden war. Erstmalig hatte der organisierte Sport in der Mark sich damit selbst ein übergeordnetes Handlungskonzept gegeben. „Das war sehr geeignet, um die Entwicklung voranzutreiben. Wir haben Fortschritte zu verzeichnen“, sagt Gerlach und gibt Beispiele: „Das Niveau und die Möglichkeiten der Übungsleiterausbildung ist deutlich besser geworden, zahlreiche Sportstätten wurden modernisiert oder gar neu gebaut. Und insgesamt haben wir weiter einen guten Mitgliederzuwachs.“

Seit seiner Gründung im Jahr 1990 hat der LSB jedes Jahr die Mitgliederzahl gesteigert. Waren anfangs noch 257.483 Brandenburger im Sportbund angemeldet, sind es mittlerweile 351.030. In den vergangenen vier Jahren – der Zeit mit dem ersten Strategiepapier – war der Anstieg um mehr als sieben Prozent besonders stark. Auch die Zahl der Vereine veränderte sich seitdem positiv um rund 100 auf nunmehr 3022.

Vereine sollen bei ihrer Arbeit gestärkt werden

Die Fachhochschule für Sport und Management in Potsdam, die dem LSB angehört, hatte das Strategiepapier zuletzt analysiert und ebenfalls attestiert, dass dieses geholfen habe, den Sport im Land besser auszurichten. Zugleich wurde die Fortsetzung empfohlen. Mit „Sportland Brandenburg 2030“ – der Leitfaden wurde nach mehreren Arbeitsrunden und Konferenzen formuliert – soll das erfolgen.

Der Kern des Ganzen sei bereits im Untertitel des Papiers deutlich gemacht, betont Gerlach: „Die Strategie für starke Vereine“. Man wolle den Fokus besonders auf die Clubs richten. Denn trotz des Mitgliederwachstums sei den Verantwortlichen bewusst, dass bei den Vereinen zunehmend mehr Unterstützung benötigt werde, um den Trend fortzuführen, so der Vorstandsvorsitzende. „Die Aufgaben, die heutzutage die meist Ehrenamtlichen bewältigen müssen, sind in ihrer Vielfalt riesig geworden. Riesig ist daher auch die Zahl ihrer Fragen. Anträge, Gesetze – das ist herausfordernd und oft birgt das juristische Fallen.“ Daher gelte es, die Beratungssituation über den LSB und die Landesverbände zu verbessern. „Wir müssen den Vereinen intensiver zur Seite stehen, damit sie Sicherheit und Ruhe spüren.“

Als wichtigsten Partner bei der Mission, die Qualität Brandenburgs als Land des Sports weiter auszubauen, nennt Gerlach die Landesregierung. Er hofft, dass die Zusammenarbeit auch mit dem neuen Bündnis so gut funktionieren wird wie in den vergangenen Jahren, als SPD und Linke an der Macht waren „und viel für uns getan haben“. So wurde beispielsweise die jährliche Sportförderung durch das Land um zwei Millionen Euro auf 19 Millionen Euro erhöht. Auch das Volumen bei den Infrastrukturprogrammen KIP und Goldener Plan Brandenburg, mit denen der Sportstättenbau im städtischen beziehungsweise ländlichen Raum unterstützt wird, stieg an. Laut Gerlach flossen in den zurückliegenden sechs Jahren insgesamt etwa 30 Millionen Euro.

Was die neue Landesregierung für den Sport tun möchte

Nun verändert sich die Regierungskonstellation. Am Dienstag unterzeichneten SPD, CDU und Grüne ihren Koalitionsvertrag. Auf den Seiten 35 und 36 ist der Sport Thema. „Was dort steht und uns in Gesprächen signalisiert wurde, stimmt uns optimistisch“, sagt Gerlach. Zum einen das generelle Bekenntnis zur umfangreichen Förderung des Sports in all seinen Facetten vom Breiten- bis zum Leistungssport. Für Kinder soll die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Schulen vertieft werden, Senioren, Behinderten und auch der unterrepräsentierten Gruppe Mädchen/Frauen (rund 38 Prozent der LSB-Mitglieder) werden bessere Möglichkeiten der Entfaltung versprochen. Die Sportschulen sollen weiterentwickelt werden, den olympischen und paralympische Athleten gute Voraussetzungen für Spitzenleistungen geschaffen werden. Ein Augenmerk liegt hierbei auf der dualen Karriere, um den Aktiven berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Als „ganz entscheidenden Punkt“ im Koalitionsvertrag versteht Gerlach derweil die Ankündigung, die Sportstättenprogramme weiterzuführen und respektive noch mal finanziell aufzustocken. „Nur wenn ausreichend sowie gute Hallen, Plätze und so weiter vorhanden sind, können die Vereine der Nachfrage und den Ansprüchen gerecht werden “, bekräftigt er.

Auch die Förderung des geplanten „Haus des Sports“ am Luftschiffhafen steht auf der Agenda der Landesregierung. Die Einrichtung solle ein „landesweiter Kristallisationspunkt für den Breiten- und Spitzensport“ werden, heißt es im Koalitionsvertrag. LSB-Verwaltung, Landesverbände, Brandenburgische Sportjugend sowie Europäische Sportakademie des Landes sollen dort einziehen. Die Planungen laufen, Ende 2022 soll der Bau fertig sein. „Viele werden davon profitieren“, sagt Gerlach. Nicht zuletzt die Vereine, die dann eine gemeinsame Adresse für ihre vielen Fragen haben.

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