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Die Deutsche Umwelthilfe stellte bereits in mehr als 100 Städten Anträge.
© Ottmar Winter

Potsdam soll Berlin folgen: Umwelthilfe fordert Pop-up-Radwege

Sie sollen eine der Coronakrise angepasste Mobilität möglich machen: Pop-up-Radwege sollen in Potsdam nach Berliner Modell entstehen. 

Potsdam - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Stadt Potsdam auf, sogenannte „Pop-up Radwege“ nach Berliner Vorbild einzurichten, um damit eine der Coronakrise angepasste Mobilität zu ermöglichen. „Gerade jetzt ist eine sichere Infrastruktur für Fahrradfahrer unverzichtbar, um den Menschen eine sichere Fahrt mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz zu ermöglichen“, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.

Insgesamt hat die Deutsche Umwelthilfe nach eigenen Angaben bereits entsprechende Anträge in rund 130 Städten gestellt, zudem 2000 weitere Vorschläge von Bürgern deutschlandweit zusammengetragen. Auch in Potsdam sieht Resch Handlungsbedarf. „In Potsdam hat man den Eindruck, dass dort die Autostadt noch lebendig ist. Gerade rund um den Hauptbahnhof“, so der DUH-Chef. Dabei gebe es doch genug Platz, um Rad- und Kraftverkehr besser zu trennen. „Gerade in der Coronakrise geht es uns darum, dass Ärzte und Rettungsdienste nicht noch mehr mit unnötigen schweren Verletzungen belasten werden.“ Sollten sich die geforderten Spontan-Radwege bewähren, könne natürlich gerne daraus eine Dauerlösung werden, so Resch.

Auch Zufußgehen soll unterstützt werden

Vorbild sind für die Umwelthilfe die sogenannten Pop-up Radwege, die der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg seit dem 25. März am Halleschen Ufer und an der Zossener Straße hat einrichten lassen. In dem ersten Fall wurde eine der drei Fahrspuren mit Baken, Piktogrammen und einer gelben Linie für den Radverkehr reserviert und an der Zossener Straße eine Aufstellfläche für den Radverkehr verbreitert. Weitere solche Lösungen sollen nach Absprache mit dem Senat folgen.

Bei ihrer Forderung stützt sich die DUH auch auf das Potsdamer Nachhaltigkeits-Institut IASS. Erst vor wenigen Tagen hat eine Gruppe von Forschern eine kurzfristig der Corona-Pandemie angepasste Mobilitätsinfrastruktur in Deutschland gefordert. Das Zufußgehen und Radfahren solle unterstützt werden, heißt es vom IASS. Temporäre Radwege sollten angelegt und an engen Gehwegstellen zusätzliche Straßenbereiche für Fußgänger geöffnet werden, fordern die Wissenschaftler.

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