Neue Struktur für Ukraine-Hilfe geplant: Tauschzentrale soll Zimmer in Potsdam vermitteln
Die Wohnungstauschzentrale soll zur Koordination der unterschiedlichen Angebote genutzt werden. Der Linke-Kreisverband fordert einen Runden Tisch für Integration und Hilfen.
Potsdam - Die Wohnungstauschzentrale in der Yorckstraße bereitet sich darauf vor, Menschen aus der Ukraine an jene Potsdamer zu vermitteln, die Wohnraum für Kriegsflüchtlinge bereitstellen wollen. Es seien aber noch Fragen des Datenschutzes zu klären, sagte eine Sprecherin der Tauschzentrale. Man hoffe, Ende der Woche starten zu können und stehe dafür bereit.
Bereits Anfang des Monats hatte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) angekündigt, man wolle zur Koordination der unterschiedlichen Angebote für Zimmer die Wohnungstauschzentrale nutzen – seither passierte aber öffentlich recht wenig. Bei den PNN meldeten sich seitdem zugleich mehrere Leser, die über eine E-Mail-Adresse der Stadtverwaltung Wohnraum angeboten, aber als Reaktion lediglich eine automatisierte Antwort-Mail erhalten hatten.
Personalengpässe im Fachbereich Wohnen
Sozialdezernentin und Krisenbeauftragte Brigitte Meier (SPD) hatte bereits Personalengpässe im verantwortlichen Fachbereich Wohnen eingeräumt. Die Koordination ehrenamtlicher Hilfe hat das Rathaus an die Arbeiterwohlfahrt ausgelagert. Potsdams Linke-Kreisverband forderte, die vielen Hilfsmöglichkeiten müssten möglichst zeitnah abgestimmt werden. „Um diese möglichst effektiv zu organisieren und Doppelarbeit zu vermeiden, müssen die Initiativen möglichst schnell an einen Tisch“, erklärte Kreisvorsitzende Marlen Block. Genannt wurde ein Runder Tisch für Integration und Hilfen.
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Die Wohnungstauschzentrale war Mitte 2020 auf Initiative der Linken eingerichtet worden – Ziel ist es, dass etwa Senioren mit großen Wohnungen diese mit Familien tauschen, die mehr Platz brauchen. Im Winter hatte die FDP noch das Ende des Projekts gefordert, war damit aber im Stadtparlament gescheitert. Das von dem Träger „Kollektiv Stadtsucht“ getragene Büro hatte zuvor eingeräumt, noch keinen Tausch organisiert zu haben. Am Mittwoch allerdings teilte eine Sprecherin mit, erstmals sei nun ein Tausch unter Dach und Fach – und zwar zwischen einer alleinerziehenden Mutter auf der Suche nach einer kleinen Wohnung und einer Familie. Weitere Tausche seien in Arbeit, hieß es.
Hunderte Wohnangebote für Kriegsflüchtlinge
Zuletzt hatte es nach Angaben der Stadt rund 300 Menschen gegeben, die Wohnraum für Kriegsflüchtlinge anbieten wollten. Allerdings kann auch das den drohenden Engpass bei der Unterbringung nur wenig lindern. So geht Dezernentin Meier von rund 2500 Menschen aus, die trotz Potsdams leergefegtem Wohnungsmarkt unterkommen müssen.
Derzeit sind mehr als 650 Ukrainer:innen in Hotels und Pensionen im gesamten Stadtgebiet untergebracht, dazu gibt es Notunterkünfte im Treffpunkt Freizeit und in der Tropenhalle Biosphäre.
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