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Blackout. Mit einem groben Patzer verschuldete SVB-Innenverteidiger Noah Awassi das 0:2. 
© Jan Kuppert

Die nächste Enttäuschung: SV Babelsberg 03 verliert auch gegen den BFC Dynamo

Erneut hat der SV Babelsberg 03 eine unzureichende Leistung im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Regionalliga Nordost abgeliefert. Die Babelsberger unterlagen dem BFC Dynamo deutlich. 

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. „Absteiger, Absteiger“ skandierten die Fans des Fußball-Regionalligisten BFC Dynamo am Sonntagnachmittag im Karl-Liebknecht-Stadion. Adressat waren das Team und die Anhänger vom SV Babelsberg 03. Zwar flog denen dieser Sprechchor in den vergangenen Wochen bereits einige Male um die Ohren, doch droht die Prophezeiung inzwischen, immer mehr zur Realität zu werden. 

Mit 0:3 (0:3) unterlag der SVB dem BFC. Es war die dritte Niederlage in Folge, die insgesamt neunte der Saison für den Tabellenvorletzten, der nach dem 0:4 daheim in der Vorwoche gegen den Berliner AK erneut über weite Strecken der Partie enttäuschte. „Wir haben leider wieder unser Gesicht verloren“, sagte Nulldrei-Interimstrainer Matthias Boron.

„Dem Druck konnten wir nicht mehr standhalten“

Zunächst hatte seine Mannschaft für etwa 20 Minuten das gezeigt, auf was es im Kampf um den Klassenerhalt zwingend ankommt: Wille, Leidenschaft. „Das war in Ordnung“, fand Boron. Doch ab Mitte der ersten Halbzeit übernahm der Tabellensechste aus Berlin das Geschehen, präsentierte sich gut strukturiert, ballsicher, spielte seine stärkere körperliche Präsenz aus. Der SVB begann, nur noch hinterherzurennen, störte fortan bloß unzureichend. „Dem Druck konnten wir nicht mehr standhalten“, so Boron. Vor 2204 Zuschauern brachte dann Lucas Brumme den Gast mit einem flachen Linksschuss in Führung (22.).

Sichtbar schwand das ohnehin schon geringe Selbstvertrauen der Babelsberger, die Verunsicherung wiederum stieg. Die Hausherren taten sich sogar bei Abstößen oder Freistößen im eigenen Strafraum schwer, den Ball irgendwie halbwegs sinnvoll wieder ins Spiel zu bringen. Aus einer solchen Situation resultierte das 0:2, als Innenverteidiger Noah Awassi an der Sechzehnerkante die Kugel kläglich vertändelte und Andor Joszef Bolyki den Patzer dankend ausnutzte (31.). Mehrfach stellten sich die Babelsberger ungestüm und ungeschickt bei ihren Defensivversuchen an, sodass sie den Gast reihenweise foulten. Viele Freistöße erhielt Dynamo dadurch. Einen nutzten die Berliner zum 3:0. Ronny Garbuschewski hatte ihn zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff getreten, SVB-Keeper ließ den Schuss nach vorne abklatschen, wo Bolyki stand und einschob.

Bereits acht Punkte Rückstand zu Platz 14

Boron lobte zwar, dass sich die Nulldreier in der zweiten Halbzeit besser gewehrt hätten, allerdings verwaltete der BFC auch nur noch seinen Vorsprung, statt konsequent weiter zu spielen. Zehn Gegentore kassierte Babelsberg in den vergangenen drei Partien. Auf der anderen Seiten gelangen nur zwei eigene Treffer, weil es an guten Offensivideen mangelt. Gestern zwangen lediglich Bogdan Rangelov (11.) und Tobias Dombrowa (28.) Dynamo-Schlussmann Kevin Sommer zu Paraden. „Wir hatten ein paar Sachen in der Aufstellung geändert – und dann schaffen es andere Spieler nicht, ihre Form auf den Platz zu bekommen“, haderte Boron mit dem abermals schwachen Auftreten der Kiezkicker. „Nicht Verantwortung abgeben, sondern Verantwortung übernehmen“, forderte er.

Vor der Winterpause ist für den SVB noch ein Ligaspiel angesetzt: Am Sonntag auswärts gegen den akut mit großen Finanzsorgen kämpfenden FSV Wacker Nordhausen. Acht Punkte beträgt aktuell der Babelsberger Rückstand auf Platz 14, der am Saisonende den Klassenerhalt definitiv garantiert. Christian Benbennek, Ex-SVB-Trainer und nun Dynamo-Coach, sagte in Richtung seines früheren Clubs: „Wir glauben, dass eure Mannschaft wesentlich stärker ist, als es die derzeitige Punktausbeute und der Tabellenplatz zeigen.“ Auch diese Aussage hörten sie beim SVB diese Saison schon oft. Mittlerweile klingt es ebenfalls wie Spott.

+++ Polizei spricht von einem friedlichen Risikospiel +++

Rund um das Risikospiel zwischen dem SV Babelsberg 03 und BFC Dynamo am Sonntag kam es zu keinen polizeilich relevanten Vorfällen. Das teilte Polizeisprecher Daniel Keip auf PNN-Anfrage mit. „Es blieb alles friedlich“, sagte er. Fragwürdig erschien aber ein Teil des Sicherheitskonzepts im Stadion. Während bei An- und Abreise der Fans mit etlichen Straßensperrungen für eine strikte Trennung beider Lager gesorgt wurde, saßen zahlreiche BFC-Fans auf der Haupttribüne inmitten des Heimbereichs. 

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