Haltlos im Tabellenkeller: SV Babelsberg 03 schließt historisch schlechte Hinrunde mit einem Debakel ab
Am letzten Spieltag der ersten Saisonhälfte setzte es für Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 eine klare Niederlage gegen den Berliner AK. Die Leistung war erschreckend schwach.
Der Abschluss passte zum Gesamtbild. Mit einem Debakel hat der SV Babelsberg 03 die schlechteste Hinrunde seiner Vereinsgeschichte beendet. Der Babelsberger Fußball-Regionalligist verlor am Freitagabend das Heimspiel gegen den Berliner AK 0:4 (0:2). Vor 1508 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion erzielten Tolcay Cigerci per Dreierpack (14., 41., 67. Minute) und Cihan Kahraman (86.) die Tore für den Gast. In der Tabelle steht der SVB nach der ersten Saisonhälfte auf dem vorletzten Platz – mit nur einem Sieg und lediglich elf Punkten.
Nach der Trennung von Cheftrainer Marco Vorbeck ging also auch die zweite Ligapartie verloren. Matthias Boron, der das Team interimsmäßig zusammen mit Philip Saalbach coacht, schwankte in der Pressekonferenz nach dem Freitagsspiel zwischen Enttäuschung und Hoffnung. Er sparte zunächst nicht an Kritik für die Mannschaft. Sie habe zu wenig Kampfgeist gezeigt, der in der aktuell bedrohlichen Lage zwingend erforderlich sei, so Boron. Es sei „irgendwo bezeichnend“, dass der gerade einmal 19 Jahre alte Außenverteidiger André Marenin bester SVB-Akteur war, er mit guter Mentalität voranging. Von den anderen, den vermeintlichen Führungsspielern, kam kaum etwas. „Aufwachen“, forderte Boron. Er kündigte an, dass fortan die Startelf rundum auf den Prüfstand stehe. Niemand dürfe sich mehr sicher fühlen. „Alle müssen sich beweisen.“
Vor der Winterpause noch gegen BFC Dynamo und Wacker Nordhausen
Jedoch betonte der 27-Jährige auch nochmal, dass er von der Qualität des Teams überzeugt sei. „Diese werden wir in der Rückrunde beweisen“, sagte er entschlossen. Am Sonntag beginnt der zweite Saisonabschnitt für den SVB mit einem Heimspiel gegen den BFC Dynamo. Vor der Winterpause folgt auch noch die Auswärtspartie bei Wacker Nordhausen.
17 Spiele verbleiben dem Kiezklub, um einen existenzgefährdenden Abstieg zu verhindern. Wie viele Vereine am Saisonende eine Etage nach unten müssen, ist noch offen. Die Anzahl ist flexibel. Bis zu vier Teams könnte es treffen, was dieses Spieljahr nicht unrealistisch erscheint. Denn einerseits drohen mindestens zwei nordostdeutsche Clubs aus der dritten Liga abzusteigen: Carl Zeiss Jena ist als Schlusslicht schon weit abgeschlagen und der Chemnitzer FC steckt ebenfalls tief im Tabellensumpf. Zudem ist fraglich, ob der Nordost-Meister ein Drittligist wird, denn dafür muss die Relegation gegen den Ersten aus dem Westen überstanden werden. Genügt dafür die Qualität von Altglienicke, Cottbus, Lok Leipzig, Hertha BSC II oder Nordhausen, die derzeit an der Tabellenspitze stehen, aber nicht konstant überzeugen? Zumal letztgenannter Club jüngst auch noch eingestehen musste, dass er große finanzielle Schwierigkeiten hat. Vielleicht wird aus ihm dann gar ein Zwangsabsteiger, was Babelsberg unter Umständen retten würde.
"Dann war das Feuer bei uns weg"
Aber das ist nichts, worauf gebaut werden kann. Der SVB ist auf sportlicher Ebene gefordert, den momentan fünf Punkte entfernten 14. Platz zu erreichen. Er muss dafür mehr Tore schießen als bisher, zudem weniger Gegentreffer kassieren – und sich psychisch stabiler präsentieren. Gegen den zuletzt ebenfalls schwächelnden BAK waren die Kopfprobleme wieder deutlich sichtbar.
Unter Flutlicht hatten die Nulldreier, die ohne die gesperrten Noah Awassi und Ugurtan Cepni auskommen mussten, leidenschaftlich begonnen. Durch einen abgefälschten Schuss von Cigerci gerieten sie jedoch früh in Rückstand. „Das hatte uns schon irgendwie das Genick gebrochen. Dann war das Feuer bei uns weg“, sagte SVB-Innenverteidiger Jake Wilton. Im Angriff entfalteten die Gastgeber keine entscheidende Durchschlagskraft, defensiv offenbarten sie viele Lücken und zunehmend mangelnde Gegenwehr. „Wir“, sagte Boron, „haben komplett den Halt verloren.“ Und so wird es eben schwer mit dem Klassenerhalt.
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