Baustelle am Leipziger Dreieck: Straßenbahn wird unterbrochen - und weitere Ferienengpässe
Auf Potsdams größter Straßenbaustelle geht es voran. Doch bald drohen neue Einschränkungen vor allem für Nutzer der Straßenbahn. Die Vollsperrung soll mehrere Tage dauern. Und auch weitere Baustellen drohen
Potsdam - Durch Potsdams größte Straßenbaustelle am Leipziger Dreieck drohen bald neue Einschränkungen, gerade für Nutzer der Straßenbahn. Und auch Autofahrer werden sich an der Engstelle noch länger in Geduld üben müssen. Das wurde am Donnerstag bei einer Pressekonferenz zu dem seit Monaten laufenden Bauprojekt deutlich. Die PNN geben einen Überblick.
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Schienenersatzverkehr statt Tram
Für den Umbau des Leipziger Dreiecks muss in den Herbstferien für drei Tage der komplette Straßenbahnverkehr am Hauptbahnhof unterbrochen werden. Die Vollsperrung der Gleise ist demnach von 16. Oktober, 16 Uhr, bis 19. Oktober, 4 Uhr, geplant. Für den Zeitraum wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet, erklärte Thomas Schenke als Chef des Amts für Mobilität und technische Infrastruktur. Der Grund: Im Zuge des Großprojekts muss eine neue Weiche eingebaut werden. Schon ab dem 12. Oktober können deswegen Busse die zentrale Ausfahrt der Haltestellen vor dem Hauptbahnhof nicht mehr nutzen – deswegen muss der Bussteig 7 direkt an die Friedrich-Engels-Straße verlegt werden. Für Fahrgäste soll das ausgeschildert sein, kündigte das Rathaus an. Weitere Neuerung: Nach der Tramunterbrechung sollen die Straßenbahnen in Richtung Süden über ein bisher für Havariefälle genutztes Gleis in die Heinrich-Mann-Allee geleitet werden. Dadurch entfällt der Halt am Hauptbahnhof, dort können Fahrgäste nur noch an der Langen Brücke aussteigen – wenn sie nicht bis zu den Friedhöfen nach der Staatskanzlei fahren wollen.
Weniger Stau in der Friedrich-Engels-Straße
Eine gute Nachricht hatte man für die Friedrich-Engels-Straße: Dort verschiebt sich ab dem 9. Oktober der Flaschenhals der zweispurigen Baustelle von der Kreuzung am Leipziger Dreieck in Richtung Hauptbahnhof, so sei laut der Verkehrsverwaltung ein schnellerer Verkehrsabfluss zu erwarten. Allerdings sei wohl noch bis zum kommenden Juli weiterhin mit stadteinwärtigem Rückstau in der Heinrich-Mann-Allee und in der Straße am Brauhausberg zu rechnen, hieß es während des Pressegesprächs. Schon zuletzt hatte die Bauverwaltung auf Anfrage des Linken-Stadtverordneten Ralf Jäkel mitgeteilt, man habe bereits Ende August die Ampelphasen an der Kreuzung angepasst – und so den Rückstau in der Straße am Brauhausberg reduzieren können. Weiter hieß es, das gesamte Großprojekt befinde sich im Zeit- und Kostenrahmen. Als Bauende für die Gleisarbeiten rund um den Hauptbahnhof wird der Juni 2021 angestrebt. Alle Arbeiten insgesamt, auch am Brauhausberg und im Umfeld des geplanten DDR-Kunstmuseums „Minsk“, sind bis 2025 geplant. Es geht um Gesamtkosten von rund 30 Millionen Euro, so die Verwaltung. Das Ziel: Eine neue und aus Sicht der Verkehrsplaner dringend notwendige Tramwendeschleife am Hauptbahnhof, was die wichtige wie derzeit stauanfällige Kreuzung insgesamt leistungsfähiger machen soll.
Ab März wird die Behlertstraße gebaut
Auf Nachfrage bestätigte Rathausmann Schenke, dass ab März 2021 parallel zum Umbau des Leipziger Dreiecks die angekündigten Straßenbauarbeiten in der viel befahrenen Behlertstraße stattfinden, weswegen diese für 57 Wochen, also über ein Jahr, gesperrt werden muss. Man habe sich für diesen Termin entschieden, um im Schatten der Baumaßnahmen an den Hochbrücken der Nuthestraße diese Straße sanieren zu können, hieß es von der Verwaltung. „Starke Staugefahr im Stadtgebiet!“, warnt bereits jetzt das Verkehrsportal des Rathauses.
Leipziger Straße bleibt vorerst Schiebestrecke
Erstmals begründeten die Planer detailliert, warum die Leipziger Straße seit Mittwoch nun für sieben Wochen lang auf 100 Metern als Fahrradschiebestrecke ausgewiesen ist. So müsse man vor Ort auch Leitungsarbeiten vornehmen – allerdings hätten diese Erdleitungen an anderer Stelle gelegen als gedacht. Daher sei die Maßnahme im Sinne der Verkehrssicherheit nötig, sagte Schenke: „Das ist kein böser Wille.“ Man wolle schnell fertig werden, künftig könnten Radfahrer dann auch quer durch die Speicherstadt fahren. Gegen die Sperrung für den Radverkehr haben bei einer Online-Petition bereits mehr als 600 Menschen unterschrieben. Die Strecke ist wichtig, auch als Weg nach Hermannswerder mit seinen Schulen und Behindertenwerkstätten. Dorthin verkehrt alternativ auch eine Fähre, die als störanfällig gilt.
Weitere Ferienbaustellen
Neben der Sperrung des Tramverkehrs am Hauptbahnhof sind in den Herbstferien auch weitere Baustellen an neuralgischen Punkten des Verkehrsnetzes geplant. Drei Beispiele: Laut dem Mobilitätsportal der Stadt wird die Straße Am Kanal beziehungsweise Berliner Straße zwischen Curie- und Holzmarktstraße richtungsweise gesperrt – zwischen dem 12. und 20. Oktober in Fahrtrichtung Berlin, danach in Richtung Platz der Einheit. Umleitungen werden ausgeschildert, zwischem dem 19. und dem 24. Oktober muss dort ebenso ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden. Ferner in den Ferien geplant ist der Bau von Hausanschlüssen in der Pappelallee – die dafür zwischen Reiherweg und Kirschallee voll gesperrt werden muss. Vor allem der stadteinwärtige Verkehr muss großräumig umgeleitet werden. Auch im Ortsteil Eiche wird an der zentralen Kaiser-Friedrich-Straße gebaut – und dafür vom 12. bis 16. Oktober gesperrt. Die Umleitung erfolgt über das Neue Palais und den Kuhfortdamm.
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