Potsdam: Schlösserstiftung beklagt Folgen der Trockenheit
Das vergangene Jahr war zu trocken und zu warm. Jetzt wird das Ausmaß der Dürre in den Potsdamer Parks und Gärten deutlich.
Potsdam - In ihren Potsdamer Parks und Gärten hat die Schlösserstiftung mit der Analyse der Dürreschäden des vergangenen Jahres begonnen. Ein Sprecher sagte den PNN auf Anfrage, grundsätzlich könne mit der Auswertung solcher Schäden aber erst mit Beginn der Vegetationsperiode begonnen werden, also ab Mai. Schon jetzt seien aber viele Probleme festzustellen.
Grundwasser hat noch nicht üblichen Pegel erreicht
So habe eine erkennbare Anzahl von Thujas, also Lebensbäumen, und Taxus, also Eiben, den zurückliegenden Winter nicht überstanden, sagte der Sprecher. Auch an vielen alten Ahornbäumen seien erhebliche Schäden der Rinde erkennbar: „Sie lösen sich ab.“ Ferner habe das Totholz in den Baumkronen „signifikant zugenommen“. Auch habe sich der Grundwasserstand unter den Parks zwar „erholt“, aber eben noch nicht den für April üblichen Pegel erreicht.
Dadurch könnten gerade flach wurzelnde Pflanzen – etwa Sträucher oder Jungbäume – bei einem erneut trockenen Sommer schwerwiegende Probleme bekommen. Eine Folge der langen Trockenheit sei ferner eine erhebliche Wege-Erosion, so der Sprecher: „Das wassergebundene Gefüge löst sich auf und der Unterbau kommt zum Vorschein.“
Die geringste Niederschlagsmenge seit 1893
Wie berichtet fielen in Potsdam im vergangenen Jahr laut Wetterdaten 358 Liter Niederschlag pro Quadratmeter – die geringste Niederschlagsmenge innerhalb eines Jahres seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1893. Normal sind rund 600 Liter pro Quadratmeter. Zugleich lag die Gesamt-Tagestemperatur, bei der alle täglichen Durchschnittstemperaturen miteinander addiert werden, bei etwa 4000 Grad Celsius. Das langjährige Mittel betrug etwa 3200 Grad. In diesem Jahr liegt die Menge der Niederschläge bisher auf dem langjährigen Durchschnittsniveau – jedoch hat es seit Ende März kaum geregnet, weitere Niederschläge nach diesem Wochenende sind zunächst nicht in Sicht.
Zugleich war es von Januar bis jetzt deutlich zu warm: So liegt die besagte Gesamt-Tagestemperatur, bei der alle täglichen Durchschnittstemperaturen miteinander addiert werden, bei etwa 500 Grad Celsius. Das langjährige Mittel betrug für diesen Zeitraum etwa 250 Grad. Solche Phänomene zählen nach Auffassung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung zu den Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels.
Lesen Sie weiter: Der Potsdamer Klimaforscher Fred Hattermann spricht im PNN-Interview über das Dürrejahr 2018, kürzer werdende Winter, leere Wasserspeicher in Brandenburg sowie die Folgen für die Landwirtschaft >>
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität