Brandenburg: Nach dem Dürrejahr 2018 drohen neue Schäden
Im Februar hat es wieder zu wenig in der Region geregnet. Brandenburgs Forst-Experten befürchten ein Waldsterben. Und auch die Bauern schauen besorgt in den Himmel.
Berlin/Potsdam - In Berlin und Brandenburg müsste es in den kommenden Wochen noch mehr regnen, damit der Wasserhaushalt nach dem ungewöhnlich trockenen Jahr 2018 wieder ausgeglichen ist. Das teilten sowohl der Sprecher der Senatsumweltverwaltung, Derk Ehlert, als auch der Sprecher des brandenburgischen Umweltministeriums, Jens-Uwe Schade, auf Anfrage dieser Zeitung mit.
„Zwar hat es im Januar erfreulicherweise etwas mehr geregnet, das reicht aber noch nicht aus, um mit einer gewissen Gelassenheit dem kommenden Frühjahr und Sommer entgegenzusehen“, sagte Ehlert. Schon im Februar sei zu wenig Regen für einen normalen Grundwasserstand gefallen. Wälder und Parks in Berlin würden ein ähnlich trockenes Jahr wie 2018 schwer verkraften. „Manche Schäden vom vergangenen Jahr werden ohnehin erst in diesem Frühjahr zutage treten“, so Ehlert. Das könnten abgestorbene Äste oder ganze Bäume sein.
Schäden in Wäldern und auf den Feldern
Teils noch schlimmer ist die Lage in Brandenburg. „Wir müssen leider sowohl in den Wäldern als auch bei den Ackerkulturen mit Schäden rechnen“, sagte Ministeriumssprecher Schade. Die Bauern schauen bereits besorgt zum Himmel – und in den Wäldern herrsche schon Wassermangel, obwohl sie sich noch in der sogenannten Vegetationsruhe befinden. „Zwar ist der befürchtete Dauerfrost, der die Erde völlig ausgedörrt hätte, ausgeblieben“, sagt Jan Engel vom Landesbetrieb Forst. „Im Februar hat es aber zu wenig geregnet, der Waldboden ist noch sehr trocken. Und da es im März oder April in den vergangenen Jahren meist auch eher wenig Niederschlag gab, könnte das richtig schlimm werden.“ Wenn 2019 ähnlich trocken wird wie 2018, würden die Wasserreserven vieler Pflanzen nicht zum Überleben reichen.
Bäume könnten keine Wasser-Reserven mehr haben
Brandenburgs Forst-Experten befürchten nicht nur, dass sich ganze Waldbestände „auflösen“ könnten – eine Art Waldsterben. Da die Wälder schon durch die Dürre 2018 stark geschädigt wurden, könnte es geschehen, dass Bäume mit Beginn der Vegetationsphase keine Reserven mehr haben. Jeder gefallene Baum hinterlässt eine Lücke, die wiederum Angriffsfläche bei Stürmen bietet. Der fehlende Schatten erhöht außerdem den Wassermangel im Boden, was zu erhöhter Brandgefahr führen kann. Weder Brandenburgs Wäldern noch Berlins Straßenbäumen ist aber momentan durch den Menschen zu helfen, meinen die Experten. „Wir brauchen Regen, Regen, Regen“, sagt Derk Ehlert.
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