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Volles Haus mit roten Rängen: SC Potsdam trifft auf den Spitzenreiter

Im letzten Heimspiel der besten Hauptrunde in der Vereinsgeschichte empfängt Brandenburgs Frauenvolleyball-Bundesligist den Schweriner SC. Erst zum dritten Mal überhaupt könnte die MBS-Arena ausverkauft sein - und dazu gibt es eine große Shirtaktion.

Potsdam - Eugen Benzel strahlt vor Freude. Die Ticketverkaufszahlen für das letzte Hauptrundenheimspiel des SC Potsdam versetzen ihn in ein absolutes Hochgefühl. „Es ist der Wahnsinn“, sagt der Teammanager des Brandenburger Frauenvolleyball-Bundesligisten mit Blick auf das Match am Samstag um 19 Uhr in der MBS-Arena gegen den Schweriner SC. 

Eine halbe Woche vor der Partie seien bereits alle Sitzplätze gebucht, berichtete Benzel. „Das gab es bei uns zu diesem Zeitpunkt noch nie.“ Die besten Verkaufsphasen seien eigentlich der Spieltag selbst und die beiden Tage davor. Für das Duell mit dem Deutschen Rekordmeister Schwerin waren am Donnerstag nur noch etwa 400 Stehplätze verfügbar. Die im Januar 2012 eröffnete MBS-Arena hat bei Volleyballspielen eine Kapazität von rund 2000 Zuschauern. Erst zweimal konnte der SCP bislang ausverkauft melden: Jeweils 2013 – erst in der Hauptrunde gegen den Köpenicker SC und dann im Playoff-Viertelfinale gegen Schwerin. Beim Meisterschaftsviertelfinale 2018 gegen den Dresdner SC war es auch außergewöhnlich voll, als nur ganz wenige Plätze frei blieben. „Es wäre großartig, wenn wir jetzt am Samstag wieder eine komplett volle Halle hätten“, sagt Benzel. „Es wäre die perfekte Wertschätzung für unser Team und die Trainer – sie hätten es sich zu hundert Prozent verdient.“

Neuer SCP-Zuschauerrekord in der Bundesliga-Hauptrunde

Schließlich begeistert die Mannschaft von Cheftrainer Guillermo Hernandez mit der bislang besten Hauptrundenleistung in elf Jahren SCP-Erstligazugehörigkeit. Durch den 3:0-Auswärtserfolg am Dienstagabend beim direkten Verfolger Rote Raben Vilsbiburg hatten die Potsdamerinnen den dritten Tabellenplatz perfekt gemacht – neue Vereinsbestmarke. Fest steht auch bereits, dass der clubeigene Zuschauerrekord in der Hauptrunde verbessert wird. Er steht noch aus der Saison 2013/14 bei durchschnittlichen 1086 Heimspielbesuchern – nun steigt der Wert auf annähernd 1200. „Der aktuelle sportliche Erfolg gibt uns natürlich Auftrieb“, sagt SCP-Sportdirektor Toni Rieger. „Aber auch grundsätzlich ist zu merken, dass Frauenvolleyball in Potsdam immer mehr Anerkennung findet. Das ist der Ergebnis Jahre langer kontinuierlicher Arbeit.“

Im Duell gegen Spitzenreiter Schwerin, der sich noch mit Titelverteidiger MTV Stuttgart um Platz eins rangelt, möchte der Verein auch optisch einen Akzent setzen. Der Kontrahent aus Mecklenburg-Vorpommern gab dafür den Anstoß. Die Schweriner Fans formieren stets bei Auswärtsspielen am Luftschiffhafen einheitlich gekleidet eine „gelbe Wand“ auf den Rängen. Beim Pokalviertelfinale Ende November, das die Gäste gewannen, war sie mit fast 300 Anhängern besonders massiv. „Danach kamen viele Leute auf mich zu und haben gesagt: ,Eugen, wir müssen da etwas dagegensetzen'“, erzählt Benzel. 

850 Shirts werden kostenfrei an Potsdamer Fans verteilt

Und so erklärten sich dann acht Sponsoren für eine Shirtaktion beim bevorstehnden Samstagsspiel bereit. Im Foyer der Halle werden kostenfrei 850 rote Shirts an SCP-Fans verteilt. Aufschrift: „Meine Stadt – Mein Verein – Mein Block“. Um 17.30 Uhr wird die MBS-Arena öffnen. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sagt Benzel zur Shirtvergabe und fügt hinzu: „Im besten Fall zieht jeder auch so schon etwas Rotes an, damit am Ende möglichst alle Potsdamer Flagge für das Team und die Stadt zeigen.“

Die Spielerinnen sind jedenfalls bereits in großer Vorfreude. Volle Tribünen, tolle Stimmung – „man könnte sich nichts Besseres vorstellen“, sagte SCP-Zuspielerin Denise Imoudu am Dienstag nach dem Sieg gegen Vilsbiburg im Sport1-Interview. Dem würdigen Rahmen soll sich dann die Leistung auf dem Feld anpassen. „Die Mädels müssen das alles genießen“, sagt Benzel. „Und das als Motivationsschub für die Playoffs mitnehmen.“ In diesen will Brandenburgs Mannschaft des Jahres 2019 mindestens wie vorige Saison das Halbfinale erreichen.

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