Bereit für mehr: RSV Eintracht 1949 peilt weiteren Aufstieg an
Eintrachts Fußballer liegen derzeit in der Brandenburgliga vorn – und der Aufsteiger aus Potsdam-Mittelmark hat noch lange nicht genug.
Stahnsdorf - Mit Testspielen ist das ja immer so eine Sache. Lieber gegen möglichst starke Gegner antreten und voll gefordert werden oder eher gegen unterklassige Kontrahenten ein paar Tore erzielen? Das handhabt jeder Trainer anders. Patrick Hinze vom RSV Eintracht 1949 Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf aus der Fußball-Brandenburgliga hat einen Mittelweg gewählt. Seine Mannschaft spielte in der Rückrundenvorbereitung unter anderem gegen die Landesligisten VfB Trebbin (5:1) und FC Grün-Weiß Piesteritz aus Sachsen-Anhalt (6:1).
Es gab klare Siege, aber: „Teilweise war mir das zu verschnörkelt. Hier noch ein Lupferchen, da mal mit der Hacke gespielt“, sagt Hinze. Dass er das nicht mehr sehen will, hat er seinem Team deutlich gesagt. Denn auch am Samstag wartet ein Gegner, gegen den der RSV deutlich favorisiert ist – und dann geht es um Punkte. Der Tabellenführer tritt zum Nachholspiel beim Schlusslicht SV Falkensee-Finkenkrug an (14 Uhr/Sportplatz Leistikowstraße).
Insgesamt ist Hinze mit der Vorbereitung sehr zufrieden. Gegen stärkere Teams hat seine Mannschaft überzeugt: 0:0 gegen das Berlin-Liga-Spitzenteam Stern 1900, 2:2 beim Oberliga-Ersten FSV 63 Luckenwalde. „Da haben wir richtig gut gegengehalten.“ Das letzte Testspiel gegen die Potsdamer Kickers aus der Landesklasse wurde am Dienstagabend 11:1 gewonnen.
Coach Hinze: "Wir wollen zu 100 Prozent hoch"
Die Eintracht hat 2019 ein sensationelles Jahr erlebt. Auf den souveränen Aufstieg folgte eine fast perfekte Hinrunde in der neuen Liga. Folge: Fünf Punkte Vorsprung bei einem Spiel weniger. Und der erste Verfolger SV Altlüdersdorf, der sich nach der vergangenen Saison freiwillig aus der Oberliga zurückgezogen hatte, hegt wohl keine Aufstiegsambitionen.
„Wir wollen den nächsten Schritt machen und den Abstand vergrößern“, kündigt Hinze für die Partie in Falkensee an. Sorge, dass sich der Schlendrian aus manchen Testspielen wieder einschleichen könnte, hat der 34-Jährige nicht: „Hier hebt keiner ab.“
Der Verein hat einen Slogan, der als Hashtag auf der Internetseite und in den sozialen Medien zu finden ist: „#readyformore“. Bereit für mehr. Den Spruch nutzen sie schon seit mehr als zweieinhalb Jahren, er passt aber bestens zur aktuellen Situation. Sie peilen mehr an – und zwar den zweiten Aufstieg hintereinander. „Wir sind in einer absolut komfortablen Situation und wollen zu 100 Prozent hoch“, sagt Hinze, dessen Kader sich in der Pause lediglich geringfügig geändert hat: Loic Nawrot (19 Jahre alt) kommt von Schott Jena, Luca Krüsemann (23) vom SV Zehdenick. Beide haben im Nachwuchs beim RSV gespielt.
Sportanlage soll überdachte Tribüne bekommen
Das Sportliche ist die eine Sache, wenn sich ein Verein ligentechnisch nach oben verändern möchte. Aber es muss darüber hinaus auch vom Drumherum passen. Das scheint der Fall zu sein. Der Verein will Anfang März beim Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) die Unterlagen für die Oberliga einreichen. Die Kosten sollen nur moderat steigen und würden noch deutlich unter dem liegen, was für die RSV-Basketballer in der 2. Bundesliga ProB aufgebracht werden muss.
Hinze, der auch sportlicher Leiter ist, rechnet mit Mehrkosten in Höhe einer niedrigen fünfstelligen Summe. Zwar kämen längere Fahrten nach Mecklenburg-Vorpommern hinzu, dafür aber auch zahlreiche Auswärtsspiele in Berlin. Die Sportanlage in der Heinrich-Zille- Straße in Stahnsdorf ist oberligatauglich, sie wird bald eine überdachte Tribüne für 100 Zuschauer bekommen.
Verein möchte Voraussetzungen für Fünftliga-Teilnahme schaffen
Auch der Vorstand des Gesamtvereins – der RSV Eintracht ist einer der größten Klubs in der Region – steht den Fünftliga- Plänen der Fußballer sehr positiv gegenüber. „Sollte es mit dem Aufstieg klappen, werden wir alles daran setzen, dass dieser wahrgenommen werden kann“, sagt Präsident Michael Grunwaldt. Er ist bei diesem Thema „guter Dinge“.
Die tabellarische Ausgangslage könnte kaum besser sein. Doch alle Verantwortlichen wählen den vernünftigen Weg, eins nach dem anderen anzugehen. „Wir sind gut beraten, erst zu jubeln, wenn es so weit ist“, sagt Grunwaldt. Trainer Hinze ergänzt: „Wir fangen nicht an zu träumen oder zu rechnen. Wir arbeiten kontinuierlich weiter.“ Damit die schon sehr komfortable Situation weiter ausgebaut wird.
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